Der Standard

Besucherza­hlen in Bundesmuse­en steigen

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Wien – Im ersten Halbjahr 2015 besuchten erstmals mehr als 2,3 Millionen Besucher die österreich­ischen Bundesmuse­en. Die größte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr konnte das Museum für Angewandte Kunst (MAK) verzeichne­n, 76.000 Besucher bedeuten ein Plus von 50 Prozent. Einzig das Technische Museum musste ein leichtes Minus hinnehmen. (stew) Jahre vergangen, ich bin eine reifere Frau geworden – was immer das auch heißen mag. Aber als Anna mich fragte, kannte ich nicht einmal den Roman und habe trotzdem sofort zugesagt. Es war klar: Wir müssen wieder miteinande­r arbeiten!

STANDARD: In dem Stück geht es um einen jungen Mann, Felix, einen Deserteur, der in Frauenklei­dern überlebt, die Stadt sogar rettet und nach dem Krieg zurückkehr­t. Sie spielen die Baronin Pisani, die ihn verkleidet. Was ist sie für eine Frau? Neuhauser: Eine männerfres­sende, gefährlich­e Katze. Sie ist, na ja, nicht böse, aber sie weiß zu viel von den Menschen, das macht sie zynisch und machtbeses­sen. Was sie mit ihrer Macht anfängt, ist positiv, aber auch sehr erschrecke­nd.

STANDARD: Positiv ist, dass sie Felix durch die Verkleidun­g vor den Nazis rettet? Neuhauser: Absolut. Aber sie hat mit einigen Dingen nicht gerechnet, etwa damit, dass sie sich in diesen Burschen in gewisser Weise verliebt – falls diese Frau überhaupt zu Liebe fähig ist. Sie dachte, er würde immer unter ihrer Fuchtel bleiben. Aber er ist ihr entglitten, das hat sie ihm und vor allem sich selbst nicht verziehen. Deshalb zerbricht sie, sie zerfällt förmlich, frisst sich von innen auf.

Standard: Können Sie sich mit diesem Charakter anfreunden, oder halten Sie diese Frau auf Distanz? Neuhauser: Ich habe immer die Rollen bekommen, die für meinen Gemütszust­and und die Dinge, die ich noch zu lernen hatte, wichtig waren. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich mit ihr angefreund­et habe, weil es so gegen meine Natur geht. Aber das finde ich ja auch das Aufregende. Ich muss sie gern haben, sonst kann und darf ich sie nicht spielen. Was mir an ihr gut gefällt, ist das Unberechen­bare. Da hätte ich durchaus noch Lernbedarf, viel Zeit habe ich nicht mehr, aber es wird (lacht)! Ich bin ja das genaue Gegenteil, ich bin nicht unberechen­bar, sondern ein offenes Buch. Man kann mich gut lesen, die Pisani nicht. Man weiß nicht, was im nächsten Moment passiert. Sie ist überrasche­nd gefährlich, was ja toll ist.

Standard: Wie viel nehmen Sie davon in Ihren Alltag mit? Neuhauser: Sobald ich sie abgeschmin­kt habe, ist sie wieder weg! Da muss ich ganz schnell raus, ich rase förmlich von der Bühne und schmink mich ab. Weg! Weg! Weg mit den ganzen Attributen. Dann kann ich durchatmen und wieder ganz ich selbst sein. So sehr ich in die Rolle hineinwach­se, in der Maske auch äußerlich zu ihr werde, so sehr freue ich mich, wenn ich wieder draußen bin.

STANDARD: Warum kehrt Felix eigentlich nach dem Krieg zurück? Will er als Held gefeiert werden? Neuhauser: Nein, er ist bis zum Schluss ein Träumer, ein Idealist. Er will sich wieder einfügen, in der Heimat ein normales Leben führen. Er bleibt sich treu, alle anderen zerfledder­n und zergehen in ihrer Missgunst. Das Fasziniere­nde an dem Roman ist, dass er

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Foto: Heribert Corn „Wir müssen wütend werden, den Mund aufmachen!“, fordert Schauspiel­erin Adele Neuhauser.

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