Kursgemetzel nach Fed-Entscheidung
Entsetzen herrschte am Tag nach der Nicht-Zinserhöhung der USNotenbank Fed unter Börsianern. Sämtliche Finanzmärkte zeigten einen Rückfall in den Krisenmodus. Deutliche Kursgewinne verzeichneten sichere Staatspapiere, zehnjährige deutsche Bundesanleihen rendierten nur noch mit 0,66 Prozent. Gold war als Krisenanlage gut nachgefragt, während die Preise für Kupfer und Öl deutlich einknickten. Angesichts des andauernden Preisverfalls erwägt nun Russland, die Ölförderung zu drosseln.
An Europas Börsen zogen sich die Kursverluste durch alle Branchen, der deutsche Dax rasselte wieder deutlich unter die Marke von 10.000 Punkten. Autokonzerne wie Daimler oder BMW standen unter großem Druck. Schlimmer erwischte es den Zulieferer Hella, der ab Montag im Dax vertreten sein wird. Das Unternehmen strich nach dem Ausfall eines chinesischen Lieferanten seine Gewinnziele kräftig zusammen. RWE und Eon sackten neuerlich ab, während Air Berlin von einer vom Großaktionär Etihad organisierten Geldspritze von 140 Millionen Dollar stabilisiert wurde.
Geringere Verluste verzeichnete Wiens Börse. Gegen den Trend legte Immofinanz zu, nachdem der Buwog- Anteil durch mehrere Transaktionen von 49 auf knapp 39 Prozent reduziert worden war. OMV wurde vom Ölpreis nach unten gezogen, Andritz von einem auf 55 Euro reduzierten Kursziel von Goldman Sachs.
Bankaktien gerieten an der Wall Street generell unter Druck. Stabil zeigte sich Amazon, nachdem das Unternehmen ein Tablet um 50 Dollar angekündigt hatte. (aha) p derStandard.at/Marktberichte