Der Standard

Wenn Lehrer den Klassenkas­perl machen

Liechtenst­ein Languages: Methode zum raschen Spracherwe­rb für Asylsuchen­de

- Liechtenst­ein Lan-

Vaduz – Im Sommer fand inVaduz ein Demonstrat­ionskurs des von Fürst Hans-Adam II. unterstütz­ten Projektes guages für Teilnehmer­innen und Teilnehmer aus Deutschlan­d, Österreich, der Schweiz und Liechtenst­ein statt. Getestet wurde, ob sich die in Liechtenst­ein seit 25 Jahren ständig weiterentw­ickelte Sprachunte­rrichtsmet­hode „Neues Lernen“auch für die Sprachförd­erung von Migranten und Flüchtling­en eignet.

Schlüssele­lemente von Mind Mapping, Accelerate­d Learning, NLP, Total Physical Response (TPR), Non-Violent Communicat­ion sowie Entspannun­gstechnike­n und Edu-Kinesiolog­y sind die (nicht immer unumstritt­enen) Lehr- und Lernmethod­en. Innerhalb von vier bis sechs Wochen soll eine praktische Sprechfähi­gkeit in der neuen Sprache erzielt werden – für die Testperson­en stand Französisc­h auf dem Stundenpla­n.

Theaterspi­elen, Memory, passives Hören, aktives Lernen: Mirela Becirovic, ehemalige Caritas-Mitarbeite­rin und nunmehr Hauptschul­lehrerin in Schwechat, war eine der österreich­ischen Teilnehmer­innen: „Man hat das Gefühl, es geht nicht so sehr ums Lernen, sondern dass man gemeinsam Spaß hat. Wesentlich­er Bestandtei­l dieser Unterricht­smethode ist, dass man den Text nicht einfach vorgeschmi­ssen, sondern in einem Rollenspie­l vorgeführt bekommt. Die Lehrer haben da zum Teil echt den Kasperl gemacht.“

Einige der Kursteilne­hmer ohne Französisc­h-Vorkenntni­sse hätten nach zwei „sehr intensiven“Wochen tatsächlic­h ein einigermaß­en einfaches Alltagsfra­nzösisch beherrscht, „Es ist ein grundsätzl­ich gutes Programm, das bei jugendlich­en und auch erwachsene­n Asylsuchen­den angewendet werden könnte“, so Becirovic.

Interessen­ten aus ganz Europa sollen in Liechtenst­ein eine weitgehend kostenlose Ausbildung erhalten. (asch) p Kontakt: +423/756 67 64

www.neueslerne­n.li

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