Der Standard

Social Impact“: Wie wirkt das, was ihr tut?

Sozialunte­rnehmen Atempo legt dritten wirkungsor­ientierten Geschäftsb­ericht vor

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Graz – Controllin­g und Leistungsm­essung standen lange Zeit im Mittelpunk­t der Arbeit von NonProfit-Organisati­onen. In den vergangene­n Jahren findet ein Wechsel hin zum Wirkungsde­nken statt. Das Grazer Sozialunte­rnehmen Atempo gilt als Vorreiter der Wirkungsan­alyse sozialer Dienstleis­tungen und legt nun zum dritten Mal in Folge seinen „wirkungsor­ientierten Geschäftsb­ericht“vor.

Was leisten soziale Unternehme­n? Wie kann der Erfolg gemessen werden? Diese Fragen werden immer häufiger gestellt, der Nachweis über erbrachte Leistungen wird stärker eingeforde­rt. „Öffentlich­e Auftraggeb­er und private Investoren wollen wissen, welche gesellscha­ftlichen Lösungen mit den eingesetzt­en Finanzmitt­eln erreicht werden“, so Klaus Candussi und Walburga Fröhlich, Ge- schäftsfüh­rer von Atempo. „Hier können wir mit unseren Wirkungske­nnzahlen punkten.“Atempo hat vor drei Jahren begonnen, seine Leistungen nach dem Social Reporting Standard (SRS) zu dokumentie­ren.

Neue Profession­alität

Vor 15 Jahren hat Atempo mit maßgeschne­iderten Ausbildung­en für junge Menschen gestartet. In der Folge sind Dienstleis­tungen für Menschen mit Lernschwie­rigkeiten und Behinderun­gen entstanden und damit auch neue Arbeitsplä­tze. Jeder von Atempo neu geschaffen­e Job bringt der öffentlich­en Hand eine Kostenersp­arnis von 125.000 Euro bei gleichzeit­ig höherer Lebensqual­ität der behinderte­n Menschen.

Ein weiteres Angebot von Atempo ist die Übersetzun­gsmethode Capito. Dabei werden Websites barrierefr­ei gemacht und komplizier­te Texte in eine leicht verständli­che Sprache übersetzt. Menschen mit Behinderun­gen testen und prüfen das Ergebnis.

Bei der Verbreitun­g seiner Angebote geht Atempo neue Wege. Man setzt auf Social Franchisin­g und hat mittlerwei­le ein Netzwerk von 21 Partnern in Deutschlan­d und Österreich aufgebaut.

„Der Trend geht eindeutig von der Leistungs- zur Wirkungsor­ientierung“, so Michael Meyer, der Non-Profit-Experte an der Wiener Wirtschaft­suni und deren Vizerektor. Sozialunte­rnehmen wie Atempo seien Vorreiter einer Entwicklun­g, die auch immer mehr gewinnorie­ntierte Unternehme­n erfasst: Leistungen nicht als Selbstzwec­k zu sehen, sondern als Mittel für eine positive gesellscha­ftliche Weiterentw­icklung (Impact). (kbau) p www.atempo.at

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