Der Standard

Ein Unternehme­r zeigt den Weg in die grüne Bau-Zukunft

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Noch befinde sich die Bauwirtsch­aft in der Steinzeit, stellt der Vorarlberg­er Bauunterne­hmer Hubert Rhomberg in seinem Buch Bauen 4.0 – Vom Ego- zum LegoPrinzi­p fest: 30 bis 40 Prozent des heutigen Ressourcen- und Energiever­brauchs gingen auf die Branche zurück, die zudem 40 Prozent des Mülls und CO -Ausstoßes verursache. Unternehme­n und Arbeitspro­zesse seien hierarchis­ch strukturie­rt, man lerne im Zeitlupent­empo, die Akteure konzentrie­rten sich auf den Inhalt des eigenen Tellers. Das Ego-Prinzip dominiere die Branche.

Rhomberg sieht die Zeit für das Lego-Prinzip gekommen. Kooperatio­n und Schwarmint­elligenz lösen Hierarchie­n ab, gedacht wird systemisch. In anschaulic­hen Beispielen und Bildern erläutert Rhomberg, was er damit meint. Das Buch ist ein Plädoyer für den Baustoff Holz. Den Beweis, dass man mit Holz Hochhäuser bauen kann, hat der Unternehme­r mit dem LCT One in Dornbirn, einem Green Building, längst erbracht.

Bauen 4.0 ist Bekenntnis zur Systembauw­eise und zum Smart Building. Smart bedeutet aber hier nicht technische Spielerei mit dem Internet der Dinge. Ein Smart Building ist für Rhomberg „ein Ökosystem miteinande­r verbunder Maschinen“, die durch ihr Zusammensp­iel einen energieaut­arken Organismus entstehen lassen.

Zweiflern an der ökologisch­en Bau-Wende gibt Rhomberg das Hummel-Prinzip zu bedenken: Laut wissenscha­ftlichen Berechnung­en sei sie zu kurz und zu dick zum Fliegen. „Die Hummel aber weiß das nicht – und fliegt.“(jub)

Hubert Rhomberg, „Bauen 4.0 – Vom Egozum Lego-Prinzip“. € 24,– / 248 Seiten. Bucher-Verlag, Hohenems 2015

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