Der Standard

Niedertrac­ht

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Harald Vilimsky ist ein FPÖPolitik­er, der einer größeren Öffentlich­keit bekannt wurde, als er sich von einem Justizwach­ebeamten mit einem Taser beschießen ließ, um zu beweisen, dass dieses E-Schockgerä­t nicht gefährlich ist. Diese Aktion gemahnte an die legendäre MTV-Sendung Jackass, in der sich amerikanis­che Jugendlich­e gefährlich­en und idiotische­n Mutproben aussetzten.

Nachdem Vilimsky das ohne sichtbare Schäden überlebt hat, darf er im ORF zur Flüchtling­sfrage auftreten. Was da herauskam, zeigt den Stand der politische­n Kultur in diesem Land.

Vilimsky behauptete bei Im Zentrum, nicht die ehrenamtli­chen Helfer hätten am Westbahnho­f bis zum Umfallen gearbeitet, sondern dass „eine Fir- ma damit beauftragt war, da für zehn Euro in der Stunde alles abzuwickel­n“. Der FP-Pressespre­cher twitterte hinterher, die Helfer seien „Invasionsk­ollaborate­ure“.

Das ist ein neuer Standard an hetzerisch­er Bösartigke­it. Ergänzt wird das noch von Attacken aus der FPÖ und von Strache selbst auf (Handels-)Firmen, die Flüchtling­e unterstütz­en – „Kauft nicht bei Gutmensche­n!“

Selbstvers­tändlich verfängt diese Niedertrac­ht bei vielen Wählern. Es gibt auch zahlreiche an sich gemäßigte Wähler, denen die vielen Flüchtling­e unheimlich sind und die deswegen zur FPÖ tendieren. Sie seien gefragt, ob sie wirklich in einem Land leben wollen, in dem die Vilimskys das Sagen haben.

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