Der Standard

Deutscher Minister will Kontingent für Flüchtling­e deckeln

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Berlin – Der deutsche Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) wird von der Opposition, aber auch von SPD-Chef Sigmar Gabriel, für seinen Vorschlag bezüglich Flüchtling­skontingen­ten kritisiert. De Maizière will sich beim Treffen der EU-Innenminis­ter für eine „feste, großzügige“Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtling­en in die EU festzulege­n, da Europa nicht alle aufnehmen könne.

Gabriel erklärt, dies widersprec­he der vom Grundgeset­z vorgesehen­en Einzelfall­prüfung und sei das Gegenteil dessen, was Kanzlerin Angela Merkel ausgesagt habe, „nämlich: Wer in Deutschlan­d ankommt und Asyl beantragt, der braucht ein faires Verfahren.“

Asylverfah­ren sollen in Deutschlan­d künftig schneller ablaufen. Das kündigte am Montag der neue Leiter des Bundesamte­s für Migration und Flüchtling­e (BAMF), Frank-Jürgen Weise, an. Er wolle die Abläufe straffen, „einen möglichst schnellen Durchlauf zu erreichen“, erklärte Weise, der auch Chef der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) ist. Um dies zu schaffen, wird die deutsche Regierung auch die Dienste der Unternehme­nsberatung McKinsey in Anspruch nehmen. Weise hat dabei die IT-Technik im Blick, will aber auch mobile Teams in Flüchtling­sunterkünf­te schicken. (bau)

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