College für Flüchtlinge in Wien
1000 Jugendliche sollen modulare Ausbildung erhalten
Wien – Während schulpflichtige Kinder und Jugendliche unter den Flüchtlingen mit Beginn des neuen Unterrichtsjahres in den ordentlichen Schulbetrieb eingestiegen sind, steigt in Wien auch die Zahl jener über 15-Jährigen, die ihre Unterrichtspflicht bereits absolviert haben. Sie sollen ab Jänner in einem College auf die Teilnahme am regulären Schulund Ausbildungssystem vorbereitet werden, kündigte Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) an. „Wir können davon ausgehen, dass diese Menschen gekommen sind, um zu bleiben. Im Sinne einer echten Willkommenskultur wollen wir ihnen daher nicht nur Schutz geben, sondern sie auch dabei unterstützen, sich schnell in Wien zurechtzufinden“, sagte Frauenberger.
Modul Gesellschaftswerte
Das College soll 1000 Plätze und die Möglichkeit eines monatlichen Einstiegs bieten. Damit erspare man jugendlichen Asylwerbern und Asylberechtigten unnötige Wartezeiten, so Frauenberger. Die Ausbildung soll flexibel und „stark modular“aufgebaut sein, am Stundenplan stehen etwa Kleinkurse von etwa 15 Personen für Deutsch, Englisch, Mathematik und EDV. Zusätzlich wird es Beratungsangebote für die Berufsund Bildungsorientierung und Module zu Gesellschaftswerten geben, sagte Ursula Struppe, Leiterin der Magistratsabteilung für Integration und Diversität. Ziel sei es jedenfalls, den Umstieg in das reguläre Bildungssystem zu begleiten.
120 bis 130 Jugendliche und junge Erwachsene bis zu einem Alter von 21 Jahren sollen pro Monat in das System integriert werden. Weil die Ausgangsbasis von Person zu Person unterschiedlich sei, soll zu Beginn jeweils per „Clearing“über die zu besuchenden Kurse entschieden werden.
Das College soll Teil beziehungsweise Fortentwicklung des Projekts „StartWien“sein, dass 2008 zur Niederlassungsbegleitung für Zuwanderer eingerichtet wurde. Die Kosten belaufen sich laut Struppe auf sechs Millionen Euro, die zur Hälfte vom Europäischen Sozialfonds finanziert werden sollen. Ein Unternehmen habe ein passendes Gebäude angeboten, den Standort wollte Struppe noch nicht nennen. (APA, red)