Bis zu 6000 Menschen sollen pro Tag kommen
Prognose des Innenministeriums – Bundesheer verstärkt Truppen in der Steiermark
Wien – Nach Angaben des Innenministeriums haben am vergangenen Wochenende rund 21.000 Flüchtlinge Österreich erreicht. Der Großteil davon wollte Richtung Deutschland weiterreisen. Allein am Samstag sind etwa 11.000 Personen ins Bundesgebiet gekommen, wobei 10.500 von Ungarn aus ins Burgenland gelangten – jeweils die Hälfte davon in Nickelsdorf und in Heiligen- kreuz. Prognosen zufolge sollen in den kommenden Tagen jeweils 5000 bis 6000 Flüchtlinge Österreich erreichen.
In Bad Radkersburg an der steirisch-slowenischen Grenze haben am Montagnachmittag rund 400 Flüchtlinge die Grenze über die Mur überschritten. Das Bundesheer hat daher seinen Assistenzeinsatz in Südösterreich ausgeweitet. In der Steiermark helfen rund 330 Soldaten vor allem aus Kärnten und Niederösterreich sowie zwei Hubschrauber der Polizei bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation. Die Verstärkung dient dazu, im Bedarfsfall Personal seitlich der kleineren Grenzübergänge zu haben. Die Helikopter sollen Aufklärung entlang der Grenze fliegen.
Gleichzeitig muss sich das Heer auch Kritik gefallen lassen. Vor gut einer Woche hat es in der Verkehrsleitzentrale der ÖBB die Koordination für den Transport der Flüchtlinge übernommen. Die Richtlinien kommen vom Innenministerium, wo ebenso wie in den Landespolizeidirektionen Burgenland, Steiermark und Kärnten Verbindungsoffiziere Kontakt halten.
Bei den privaten Transportunternehmen regt sich nun allerdings Unmut: Die Polizei habe die Aufgabe besser bewältigt. Busse, die zu Mittag angefordert worden seien, seien letztlich erst mitten in der Nacht losgefahren und kurzfristig an völlig andere Ziele in Österreich als ursprünglich angegeben geschickt worden, auch seien Busse bei Notquartieren manchmal abgewiesen worden. (APA)