Gewerkschaft beklagt Engpässe bei Beamten
Offiziere sehen „Zusammenkratzen“der letzten Reserven
Wien – Nichts gegen Flüchtlinge, im Gegenteil: Lob für die, die sich um die Geflohenen annehmen. Aber eine Mahnung an die Regierung, die zusätzlichen Belastungen für ihre Mitarbeiter zu bedenken; und zu honorieren. Das ist die Botschaft, die die Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) nach ihrer Vorstandssitzung am Montag vermittelt hat.
„Alle Kolleginnen und Kollegen, die mit der Flüchtlingsproblematik befasst und betroffen sind, leisten unter schwierigsten Bedingungen hervorragende und vorbildliche Arbeit“, heißt es in einer Gewerkschaftsresolution und weiter: „Durch die Einspa- rungsmaßnahmen der vergangenen Jahre sind keine Personalreserven mehr vorhanden, und alle Kolleginnen und Kollegen, auch jene, die nicht unmittelbar mit der Flüchtlingsproblematik befasst sind, arbeiten an der Belastungsgrenze und darüber hinausgehend.“
Weil ein Ende der Dramatik an den Grenzen nicht abzusehen ist, erwartet die GÖD „umgehend Maßnahmen seitens der Politik, um die Kolleginnen und Kollegen zu entlasten und die Personalsituation nachhaltig zu verbessern“.
Besonders geht die Gewerkschaft auf den großen persönlichen Einsatz von Lehrkräften – so- wie auf die Personalengpässe bei Justiz, Polizei und Bundesheer ein. Konkret heißt es: „Mit einem Berufsheer wäre dieser umfassende und flächendeckende Einsatz nicht möglich.“
Die Offiziersgesellschaft argumentiert ähnlich: „Die anstehenden Aufgaben können nur erfüllt werden, weil die Bevölkerung 2013 klug entschieden hat und damit die Minimalvoraussetzung für eine ausreichende Personalbasis erhalten wurde.“Doch sei der derzeitige Einsatz von Berufssoldaten nur durch „Zusammenkratzen“der letzten verbliebenen Reserven möglich. An einen Einsatz der Miliz ist nicht gedacht. (cs)