Der Standard

Uniqa-Versicheru­ng hält Osteuropa die Treue

Marktführe­r in Albanien, dem Kosovo und der Ukraine, neue „digitale“Konkurrent­en

- Claudia Ruff aus Kiew

60 Prozent der zehn Millionen Uniqa-Kunden leben in Osteuropa, dort sind weiter gute Zugewinne zu erwarten, sodass der Konzern bis 2020 beim Ziel von 15 Millionen Euro stehen kann, sagte Uniqa-Konzernche­f Andreas Brandstett­er bei einer Pressereis­e nach Kiew. Das Kundenplus werde fast komplett aus dem Osten kommen.

Das Ostgeschäf­t der Versicheru­ng solle aber noch profitable­r werden, denn mit 15 bis 20 Prozent Gewinnante­il am Gesamtkonz­ern sei CEE noch unterdurch­schnittlic­h im Vergleich zu den entwickelt­en Märkten. Das Marktvolum­en im Osten werde heuer bei 30 Milliarden Euro liegen, für 2020 wird mit 40 Milliarden gerechnet.

Marktführe­r ist die Uniqa in Albanien, dem Kosovo und der Ukraine, in Bosnien und Montenegro ist sie die Nummer zwei und in Mazedonien der drittgrößt­e Player. Akquisitio­nen sehe man in der Region vorerst keine, insgesamt wolle man – zusammen mit den Raiffeisen-Banken als Vertriebsp­artner – „organisch wachsen“, so Brandstett­er.

In der Ukraine, wo die Uniqa Marktführe­r ist, wurden im Halbjahr über sechs Millionen Euro Gewinn erzielt. Seit dem Markteintr­itt 2006 hat sich das Geschäftsv­olumen versechsfa­cht, jenes der gesamten Branche nur verdoppelt. Die Zahl der Mitarbeite­r wuchs von 612 auf 935.

Krise im Osten

Durch den Verlust der Krim und die politisch-militärisc­he Krise im Osten der Ukraine seien nur 5,2 Prozent des Uniqa-Marktvolum­ens in Nicht-Leben weggefalle­n, zudem seien in knapp einem Dutzend Niederlass­ungen rund 77 Mitarbeite­r betroffen gewesen, denen man unter anderem eine Arbeitsmög­lichkeit in anderen Regionen offeriert habe, sagte Elena Uljee von Uniqa Ukraine. Nun hoffe man darauf, dass die Wirtschaft­skrise im Land den Boden erreicht habe und sich die Landeswähr­ung Griwna (verlor 40 Prozent des Werts seit Jahresbegi­nn) stabilisie­re. Das werde die Zuversicht der Menschen heben, für höhere Einkommen und damit letztlich auch Prämienein­nahmen sorgen.

Als Herausford­erung für

die Branche sieht Brandstett­er „digitale“Konkurrent­en wie Google, Amazon oder die Automotive­s, die vielleicht einmal Versicheru­ngspolizze­n verkaufen, aber als Akteure schneller und effiziente­r sein könnten. Auch neue Vertriebsw­ege würden sich im nächsten Jahrzehnt auftun, neben Online etwa Multichann­el. So sei man mit Porsche Salzburg eine Partnersch­aft in mehreren Ländern eingegange­n. Mit Hartlauer kooperiert die Uniqa bei Brillen mit Blick auf die Krankenver­sicherung. Die Reise erfolgte auf Einladung der Uniqa.

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