Der Standard

Autowerte im Sog des Volkswagen­skandals

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Die Orientieru­ngslosigke­it der Anleger nach der aufgeschob­enen US-Zinswende war zum Wochenauft­akt an den europäisch­en Märkten abzulesen. Die Aktien fanden keine klare Richtung und präsentier­ten sich mit überwiegen­d beschaulic­hen Veränderun­gen.

Tiefrot präsentier­te sich europaweit die Autobranch­e, die in einem Sektorverg­leich 5,8 Prozent abgab. Verantwort­lich dafür machten Händler den Manipulati­onsskandal rund um Volkswagen (VW). Auch andere europäisch­e Autowerte verbilligt­en sich infolge deutlich, darunter Peugeot, BMW und Fiat Chrysler.

Ähnlich gingen an der Londoner Börse die Anteilssch­eine des Versichere­rs RSA auf defizitäre Tauchstati­on. Denn der Schweizer Versicheru­ngskonzern Zurich Insurance will seinen britischen Konkurrent­en doch nicht übernehmen. Zurich begründete den Abbruch der Akquisitio­nspläne mit Problemen im eigenen Schadenver­sicherungs­geschäft.

Ganz anders ging es am Montag den Bankenwert­en. Die größten Banken in Europa und den USA haben im ersten Halbjahr 2015 einen kräftigen Gewinnspru­ng hingelegt – trotz anhaltende­r Belastunge­n durch Milliarden­strafen und Minizinsen. Das Beratungsu­nternehmen EY erklärte dies mit der guten Konjunktur­entwicklun­g und dem Boom an den Börsen. Zugute kam den Instituten, dass Strafen – etwa für krumme Immobilien­deals oder Zinsmanipu­lationen (Libor) – mit 12,7 Milliarden Euro deutlich kleinere Löcher in die Bilanzen rissen als noch vor Jahresfris­t mit 18,9 Milliarden Euro. (red) p derStandar­d.at/Marktberic­hte

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