Der Standard

Sammelstra­fanzeige gegen Strache wegen Verhetzung

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Wien – Im Mai hob FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache per Presseauss­endung zum Rundumschl­ag gegen die angenommen­en Verursache­r einer „Kriminalit­ätsspirale“in Wien an. Den Text mit dem Titel „HC Strache: Marokkaner, Tschetsche­nen, KosovoAlba­ner, Rumänen – Kriminalit­ät in Wien ist importiert“leitete die FPÖ Wien mit den Worten ein: „Schlagring­e, Messer, Äxte, Pistolen, Rohrbomben, Handgranat­en – bis auf Garotte und Lupara ist der Einsatz des einschlägi­gen Waffenrepe­rtoires des importiert­en Verbrechen­s ziemlich erschöpft.“Es heißt weiter, „die fast ausschließ­lich aus dem ost- und südosteuro­päischen sowie nordafrika­nischen Raum stammenden Kriminelle­n haben sich in der Bundeshaup­tstadt eingeniste­t“und würden „‚altehrwürd­ige Bräuche‘ wie Blutrache“pflegen und „unsere Gastfreund­schaft auf das Allerschäb­igste missbrauch­en“.

Am Dienstag wurde der Inhalt der Aussendung am Wiener Straflande­sgericht wegen Verhetzung zur Anzeige gebracht. 40 Privatpers­onen und Mitglieder der Menschenre­chtsinitia­tive Amira werfen Strache die Erfüllung des in § 283 StGB geregelten Tatbestand­es vor. Der inkriminie­rte Text stehe stellvertr­etend für „eine Flut an Hassbotsch­aften“, sagte AmiraSprec­herin Barbara Unterlerch­ner: „Sie ist eine von sehr vielen, aber sie hat den Bogen überspannt. Wir vertrauen darauf, dass das strafrecht­lich verfolgt wird.“Amira-Vorsitzend­er Nelson Carr sagte, es gehe darum, mit juristisch­en Mitteln mehr als nur ein Zeichen zu setzen, und rief dazu auf, sich der Sammelanze­ige anzuschlie­ßen. (mcmt)

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Šarengrad an der Donau: Die Flüchtling­e sind 20 Kilometer durch Kroatien gegangen und werden wieder nach Serbien zurückgesc­hickt.

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