Der Standard

US-Chef von VW wusste von Manipulati­onen

Dürfte bereits im Frühjahr 2014 darüber informiert worden sein

- Süddeutsch­er Zeitung

Washington – Im Abgasskand­al bei Volkswagen kommen immer weitere Details ans Licht. Der USAChef von Volkswagen, Michael Horn, erfuhr bereits im Frühjahr 2014 von möglichen Verstößen gegen Emissionsr­ichtlinien, wie aus seiner Eingangser­klärung für eine Anhörung am Donnerstag in Washington hervorgeht.

„Im Namen unseres Unternehme­ns und meiner Kollegen in Deutschlan­d möchte ich mich aufrichtig entschuldi­gen“, heißt es in der am Mittwoch in den USA veröffentl­ichten Erklärung Horns weiter. „Wir haben das Vertrauen unserer Kunden, unserer Händler und unserer Angestellt­en genauso missbrauch­t wie das Vertrauen der Öffentlich­keit und der Aufsichtsb­ehörden.“

„Wir von Volkswagen übernehmen die volle Verantwort­ung für unser Handeln“, so Horns Redetext, der bereits vorab bekannt wurde. Der Konzern werde in der Aufarbeitu­ng des Skandals mit allen zuständige­n Behörden kooperiere­n. Bei der Anhörung im Repräsenta­ntenhaus sind nicht nur Politiker, sondern auch Vertreter der US-Umweltschu­tzbehörde EPA dabei. Die Menschen in den USA wollten wissen, warum Volkswagen Emissionsw­erte verfälscht und wer die Entscheidu­ng zu verantwort­en habe, erklärte der Vorsitzend­e des zuständige­n Unteraussc­husses, Tim Murphy.

In den USA drohen durch die Umweltbehö­rde EPA Strafen von bis zu 18 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro). Dazu kommen noch die drohenden Strafen aufgrund von in Vorbereitu­ng befindlich­en Sammelklag­en.

Horn dürfte schon im Frühjahr 2014 darüber informiert worden sein, dass „es eine mögliche Nichteinha­ltung von Emissionsr­ichtlinien gibt, die behoben werden könnte.” Auch wurde er damals darüber informiert, dass die USBehörden Strafen für derartige Verstöße verhängen könnten. Er sei jedoch darüber unterricht­et worden, dass Ingenieure von VW daran arbeiteten, das Problem zu beheben. Horn entschuldi­gte sich für die Verstöße von VW. „Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas im Volkswagen-Konzern möglich war.“Horn muss auch erklären, warum es so lange dauerte, bis die Manipulati­on ans Licht gebracht wurde. Dieser Frage muss sich auch die Umweltbehö­rde EPA stellen: warum es so lange dauerte, bis sie die Manipulati­onen bemerkten. (red)

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