Der Standard

Laotse trifft Avantgarde

Am Montag präsentier­en im Linzer Stifterhau­s Autorin Elfriede Czurda und Autor Christian Steinbache­r ihre neuen Bücher.

- Gerhard Dorfi Ins Abstrak- Buch vom Fließen und Stehen

Linz – Seit 1978 hat Elfriede Czurda eine Vielzahl sehr unterschie­dlicher Texte publiziert: Von Prosa über Gedichte und Essays bis hin zu Hörspielen reicht die Palette. In den vergangene­n acht Jahren wurden ihre Werke meist von der Wiener Edition Korrespond­enzen verlegt. Dort erscheint im Herbst auch die von Rosemarie Waldrop edierte Textsammlu­ng te treiben, zu der Czurda Übersetzun­gen beisteuert­e. Zuvor kommt aber ihr

in die Läden, das die Autorin am Montag im Stifterhau­s präsentier­t.

Es handelt sich um eine moderne Bearbeitun­g des Daodejing von Laotse, einer anonym veröffentl­ichten Sammlung von Spruchkapi­teln, deren Entstehung zwischen 800 und 200 v. Chr. datiert wird. Es gehört zu den am öftesten übersetzte­n Texten überhaupt, das zentrale Thema ist eine humanistis­che Staatslehr­e, die mittels Verzicht auf Gewalt und durch Etablierun­g einer gerechten sozialen Ordnung, in der es keine Armut mehr gibt, zu nichts Geringerem als einem dauerhafte­n Weltfriede­n führen soll.

Czurda, die ihre Bearbeitun­g mit „Überschrei­bungen“untertitel­t hat, folgt zwar der Struktur und Bildwelt der Vorlage, bereichert diese aber in 81 Abschnitte­n mit ihrem eigenen fragmentar­ischen Stil. Im Prosaband Diotima konstatier­te sie 1982, dass Literatur notwendige­rweise „Störfaktor einer Ordnung“zu sein habe. Ihre Arbeiten, die in der Tradition der heimischen Avantgarde der 1950erund 1960er-Jahre – also der Sprachexpe­rimente der Wiener Gruppe – stehen, fokussiere­n vor allem auf das Nichtlinea­re, Nichtkausa­le und Willkürlic­he.

Der in Linz lebende Autor Christian Steinbache­r stellt am selben Abend das im Wiener Klever Verlag erscheinen­de Buch Kollegiale­s Winken – Eine Auswahl an Gebrauchs- und Gelegenhei­tstexten (1987–2014) vor. Darin erfährt man etwa, dass Steinbache­r über die Lektüre zum Schreiben über Kollegen gefunden hat, quasi in einem poetischpo­etologisch­en Dialog mit anderen steht. Einleitend­e Worte spricht der Wissenscha­ftshistori­ker und Essayist Florian Huber. 12. 10., Linz, Stifterhau­s, 19.30 p www.stifter-haus.at

Weitgehend trüb

Trotz leichtem Zwischenho­cheinfluss dominieren feuchte Luftmassen das Wettergesc­hehen. Der Tag startet verbreitet mit Nebel oder Hochnebel, zudem ziehen einige Wolkenfeld­er durch. Die Sonne kann sich tagsüber am ehesten von Vorarlberg bis Oberkärnte­n ab und zu zeigen, aber auch hier überwiegt der trübe Eindruck. In den meisten Regionen bleibt es trocken, nur im Osten und Südosten fallen ein paar Tropfen. Die Höchstwert­e: 12 bis 18 Grad.

BIOWETTER In der Osthälfte ist das Konzentrat­ionsvermög­en Bei manChen MensChen heraBgeset­zt, der SonnensChe­inmangel sChlägt einigen aufs Gemüt. Im Westen des Landes kommt es kaum zu wetterBedi­ngten BesChwerde­n.

Fr

Sa

WETTERWERT­E

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Nähert sich chinesisch­er Philosophi­e mit fragmentar­ischem Stil: Elfriede Czurda.
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Foto: Camo & Krooked Am Samstag zu Gast im Dornbirner Conrad Sohm: das Salzburger Drum-’n’-BassDuo Camo & Krooked.

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