Gewaltwelle im Nahostkonflikt reißt nicht ab
Neue Anschläge in Israel – Tote bei Luftangriff israelischer Armee auf Gaza
Gaza/Jerusalem – Die Welle der Gewalt in Israel und den Palästinensergebieten hält weiter an. Israels Luftwaffe hat am Wochenende nach Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen ein Ziel im Süden des Palästinensergebiets angegriffen. Kampfjets hätten am frühen Sonntagmorgen ein Ausbildungszentrum des bewaffneten Flügels der in dem Küstengebiet herrschenden radikalislamischen Hamas beschossen, hieß es aus palästinensischen Sicherheitskreisen.
In der Einrichtung selbst sei niemand verletzt worden. Allerdings sei ein nahestehendes Haus eingestürzt. Dabei seien eine schwangere 30-Jährige und deren kleine Tochter getötet worden. Bis zu vier weitere Familienmitglieder seien verletzt worden. Nach Angaben eines Sprechers der israelischen Armee reagierten die Streitkräfte mit dem Angriff auf Raketenbeschuss. Drei Raketen waren zuvor aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert worden. Wer sie abschoss, war zu- nächst unklar. Zwei Raketen gingen auf offenem Gelände in Israel nieder. Schäden oder Verletzte gab es dabei nicht.
Ebenfalls am Sonntag versuchte eine Palästinenserin, sich in unmittelbarer Nähe mehrerer israelischer Polizisten im Westjordanland in die Luft zu sprengen. Die Frau sei dabei schwer und ein Polizist leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit. Am Samstag hatten zwei Palästinenser bei erneuten Messerangriffen in Jerusalem fünf Israelis verletzt, bevor sie erschossen wurden. Bereits in den vergangenen eineinhalb Wochen waren bei Schuss- und Messerattacken in Israel und den Palästinensergebieten vier Israelis ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden.
Die USA zeigen sich „zutiefst besorgt“über die jüngste Gewalt. Das brachte Außenminister John Kerry am Samstag in getrennten Telefonaten mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zum Ausdruck, wie das Washingtoner Außenamt mitteilte.
Demnach bot Kerry beiden Politikern seine Hilfe bei Bemühungen an, möglichst schnell die Ruhe wiederherzustellen. Die neue Gewalt entzündete sich an Streitigkeiten um den Zugang zum Tempelberg-Plateau in der Altstadt von Jerusalem.