Russland intensiviert Schläge in Syrien erneut
Putin: Keine Einmischung in interreligiösen Krieg
Damaskus – Unterstützt durch russische Luftangriffe hat die syrische Armee am Wochenende ihre Offensive im Westen des Landes fortgesetzt. Dabei haben die Truppen von Machthaber Bashar al-Assad zwei Städte erobert, die bisher von Rebellengruppen gehalten wurde. Während es aus Damaskus und Moskau erneut hieß, die Offensive richte sich gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS), teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit, es seien wieder vor allem solche Rebellengruppen zum Ziel geworden, die nicht mit dem IS im Bund stehen.
Insgesamt hat Russland nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden am Wochenende 64 Angriffe geflogen. Wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldet, sollen dabei mindestens 50 Menschen getötet worden sein. Unter jenen, die zusätzlich bei den Kämpfen gestorben sind, befinden sich auch wieder mehrere Mitglieder der libanesischen Hisbollah, wie es aus Beirut hieß.
US-russische Gespräche
Diese unterstützt die syrische Armee im Kampf gegen die sunnitischen Aufständischen. Weil Rebellengruppen in den vergangenen Tagen von sunnitischen Nachbarn gefordert hatten, sich gegen die „iranisch-russische Besatzung“Syriens zusammenzuschließen, war die Sorge vor einer noch weiteren Verschärfung der Situation in der Region gestiegen. Russlands Präsident Wladimir Putin versuchte, dem am Sonntag entgegenzutreten: Sein Land wolle nicht in einen „interreligiösen Krieg“in Syrien hineingezogen werden, sagte er Agenturen. Moskau mache keine Unterschiede zwischen schiitischen und sunnitischen Gruppierungen. Putin wollte Sonntagabend noch den saudi-arabischen Verteidigungsminister und Vizekronprinz Mohammed bin Salman treffen.
Die USA und Russland haben angekündigt, weitere militärtaktische Gespräche zu führen. Dabei soll es darum gehen, versehentliche Konfrontationen während der gleichzeitigen Bombardierungen in Syrien zu vermeiden.