Der Standard

Deutschlan­d: CSU gegen Merkel und Österreich

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Berlin/Wien – CSU-Chef Horst Seehofer wehrt sich gegen den Vorwurf, er schüre durch seine harte Haltung in der Flüchtling­spolitik Ausländerf­eindlichke­it. „Wir wollen lediglich eine geordnete Entwicklun­g, wie wir sie über Jahre hatten“, sagte Seehofer zur Welt am Sonntag. Er bekräftigt­e zugleich seine Kritik am Kurs von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU): „Der jetzige Zuzug überforder­t uns, es sind zu viele, es fehlen Maß und Ziel.“

Ähnlich hatte Bayerns CSU-Innenminis­ter Joachim Herrmann im STANDARD- Interview am vergangene­n Samstag argumentie­rt. „Wenn alle von Bürgerkrie­gen in Arabien und Afrika Betroffene­n nach Deutschlan­d kommen wollen, dann sind das Millionen. Daher müssen wir für Bürgerkrie­gsflüchtli­nge zu einer Kontingent­lösung kommen“, sagte Herrmann in einem auf derStandar­d.at publiziert­en Interview. Sowohl Merkel als auch Österreich warf er Verstoß gegen das EU-Recht vor.

500 Angriffe auf Asylheime

Bild am Sonntag veröffentl­ichte eine Umfrage, wonach 48 Prozent aller Deutschen Merkels Kurs in der Flüchtling­sfrage für falsch halten. 39 Prozent sind dafür.

Die Zahl der Angriffe auf Asylunterk­ünfte in Deutschlan­d hat heuer stark zugenommen. „Wir sind jetzt bei 500, – nach wie vor steigend“, sagte Holger Münch, der Präsident des deutschen Bundeskrim­inalamts am Sonntag dem Deutschlan­dfunk. Das Radikalisi­erungspote­nzial steige, die rechte Szene provoziere Gegenreakt­ionen von links. Zur Terrorgefa­hr in Deutschlan­d sagte Münch, es gebe bisher 70 unkonkrete Hinweise auf mögliche Verbindung­en von Flüchtling­en zur Terrormili­z „Islamische­r Staat“. (bau, simo)

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