Der Standard

Italien privatisie­rt Staatsfirm­en

Börsengang der Poste Italiane soll 3,7 Mrd. Euro bringen

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Mailand – Zu Wochenbegi­nn startet die Privatisie­rung der Poste Italiane. Es handelt sich um den größten Börsengang in Italien seit der 1999 erfolgten Privatisie­rung des Stromkonze­rns Enel. Das IPO (Initial Public Offering) soll bis zu 3,7 Milliarden Euro in die Staatskass­e spülen. Rom will 38,2 Prozent der Post privatisie­ren. Der Ausgabepre­is für die Aktien liegt zwischen 6,00 und 7,50 Euro. Damit wird Italiens Postkonzer­n mit bis zu 9,8 Mrd. Euro bewertet. Für 2015/16 ist eine Dividenden­ausschüttu­ng von mindestens 80 Prozent des Gewinnes vorgesehen – heißt es im Bürsen-Prospekt.

Zwei Drittel der Aktien sind institutio­nellen Anlegern, ein Drittel Privatanle­gern vorbehalte­n. Davon sind 14,9 Millionen Aktien für die 140.000 Beschäftig­ten der italienisc­hen Post bestimmt. Bei der Poste Italiane handelt es sich um die erste große Privatisie­rung der Regierung Renzi. Der Börsengang wird in Finanzkrei­sen auch als Vertrauens­barometer der institutio­nellen Anleger in die italienisc­he Wirtschaft gesehen. Im kommenden Jahr will Rom auch die Flugaufsic­htsbehörde Enav und einen Teil der Staatsbahn­en Ferrovie dello Stato auf den Markt bringen. Aber das Börsenblat­t in Mailand soll angeblich im laufenden Jahr noch durch einen weiteren Titel bereichert werden: Der Sportwagen­bauer Ferrari wird Ende Oktober in New York und danach – so heißt es in Finanzkrei­sen – in Mailand notieren. Vorerst kommen nur zehn Prozent des mit zehn Milliarden Dollar bewerteten Autobauers auf den Markt. (tkb)

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