Hilfe für die Anrainerstaaten
Dem Vorschlag der Vereinten Nationen, der Weltbank und der Islamischen Entwicklungsbank, „Flüchtlingsanleihen“auszugeben, ist vollinhaltlich zuzustimmen. Diese Initiative kann gar nicht schnell genug umgesetzt werden. Vier Millionen Menschen haben in Syrien ihr Zuhause verlassen. Was derzeit in und rund um Syrien passiert, ist die größte Flüchtlingskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Es geht dabei um die Finanzierung von direkter Flüchtlingshilfe, später um Wiederaufbau.
Besonders den Anrainerstaaten, in denen viele Flüchtlinge auf ein Ende des Krieges warten – in Jordanien, im Libanon und in der Türkei –, muss geholfen werden. Diese Staaten können eine ordentliche Versorgung so vieler Menschen langfristig nicht stemmen. Das schürt Unzufriedenheit und führt zu Instabilität – in Aufnahmezentren ebenso wie in Aufnahmeländern. Die vielen Flüchtlinge, die sich zurzeit nach Europa aufmachen, tun dies auch, weil sie in den Lagern eine hoffnungslose Situation vorfinden – und weil sie, nach fünf Jahren Krieg, desillusioniert werden, was eine Rückkehr in ihre Heimat betrifft.
Da kann eine solche Anleihe ein Mosaikstein sein, um die Situation in den Anrainerstaaten von Syrien zu entschärfen und die Wanderbewegung nach Europa, wenn schon nicht zu stoppen, dann doch einzudämmen. Das geht nur, indem jenen Ländern, die die Hauptlast der Flüchtlinge tragen, finanziell geholfen wird.