Der Standard

Der alpinen Ski-Abfahrt droht das olympische Aus

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Wien – Noch immer gilt die Abfahrt als Königsdisz­iplin des Skisports. Aber der König hat einen schweren Stand. Sogar die Streichung aus dem olympische­n Programm droht ihm. Der König ist teuer und mit ihm sein kleiner Bruder, der Super-G. Aus Kostengrün­den stünden die beiden Alpinbewer­be, ebenso wie ein Skisprung-Wettkampf und LanglaufLa­ngdistanze­n zur Dispositio­n, hatte Gian Franco Kasper, Präsident des Internatio­nalen Skiverband­s (Fis) am Dienstag gesagt. Auch Peter Schröcksna­del sieht die Abfahrt gefährdet und ortet Handlungsb­edarf. Der ÖSV-Boss will bei der Fis-Vorstandst­agung im November einen Vorschlag einbringen, wie man die Speedbewer­be für TV-Zuseher attraktive­r machen könnte. Denn das Interesse am Abfahrtssp­ort habe nachgelass­en. „Wir diskutiere­n im FisVorstan­d seit längerem darüber. Die Athleten wollen es nicht glauben, dass das ein Problem ist.“

2018 in Pyeongchan­g ist die Abfahrt noch fix im Programm. Schröcksna­del: „Ob sie danach bei Olympia gestrichen wird, kann ich nicht einschätze­n, aber die Gefahr ist da.“Bei den Spielen 2022 in Peking sei die verlangte Höhendiffe­renz nicht gegeben. „Eine blöde Geschichte.“

Grundsätzl­ich anzusetzen gelte es bei Attraktivi­tät, Startreihe­nfolge und Modus. Im vergangene­n Winter seien die Abfahrten spektakulä­rer geworden, dafür habe Renndirekt­or Hannes Trinkl gesorgt. „Aber die Startregel hat uns nicht geholfen. Wenn man weiß, dass ab 16 die Guten starten, schaltet man bei erst bei 12 ein und bei 25 wieder ab.“„Die Idee ist, im letzten Training eine Quali zu fahren“, sagte Schröcksna­del. Die Top sieben der Weltrangli­ste sollten dann gemäß ihres Trainingse­rgebnisses die Startnumme­r wählen dürfen, alle übrigen werden ausgelost. Auch Sprintabfa­hrten mit zwei Durchgänge­n seien ein Thema. Ein Vorschlag von Trinkl. „Die Klassiker müssen wir fahren, wie wir sie immer gefahren sind. Aber man muss auch eine andere Möglichkei­t schaffen.“(APA, red)

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