Der Standard

Mitterlehn­er verspricht sich blaue Entzauberu­ng

Bei Bündnis von ÖVP und FPÖ in Oberösterr­eich

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Wien – Prophylakt­isch verteidigt­e ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehn­er in der sonntäglic­hen ORF- Pressestun­de die sich in Oberösterr­eich anbahnende schwarz-blaue Koalition. Da die FPÖ 30 Prozent Zuspruch und drei Regierungs­sitze erhalte, würde auch er überlegen, diese einzubinde­n. Und dadurch könnte die FPÖ entzaubert werden, denn: „Die blaue Wunderwaff­e sehe ich nicht.“

Zur Bundespräs­identenwah­l erklärte Mitterlehn­er, dass die Entscheidu­ng über den ÖVP-Kandidaten „oder eine Kandidatin“demnächst fällt – die Vorstellun­g erfolge „noch in diesem Jahr“. Nicht festnageln ließ sich der Parteichef darauf, ob es sich dabei um Niederöste­rreichs Landeshaup­tmann Erwin Pröll handelt.

Wegen des von der Meinungsfo­rschung heraufbesc­hworenen rot-blauen Duells in Wien plädierte Mitterlehn­er dafür, dass zumindest eine Woche vor Wahlen keine Umfragen mehr veröffentl­icht werden dürfen. Denn diese Zuspitzung sei „auch ein Grund“für die Niederlage der ÖVP gewesen.

Den Wirtschaft­sflügel der Partei versuchte der Obmann in Bezug auf die ab 2016 geltende Registrier­kassenpfli­cht zu besänftige­n. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling (ÖVP) werde verordnen, dass im ersten Halbjahr „beraten und betreut und nicht bestraft“wird. Mitterlehn­er selbst will die Kumulierun­g von Strafen „für ein und denselben Tatbestand“streichen, etwa bei Verstößen gegen die Arbeitszei­taufzeichn­ung.

Keinen Zeitdruck sah der Vizekanzle­r wegen des anstehende­n Winters für einen Beschluss eines „Asyl auf Zeit“, zuletzt hatte er sich für ein Inkrafttre­ten im Dezember starkgemac­ht. Nicht eilig hat es Mitterlehn­er auch mit der Arbeitsmar­ktöffnung für Asylwerber: „Eine Gesamtlösu­ng wird von der EU kommen müssen.“(nw)

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