Vision einer kulturellen Städtefusion
Ideen von Studierenden für Kulturhauptstadt 2024 in Bregenz ausgestellt
Bregenz – Österreich und Estland werden 2024 die beiden Kulturhauptstädte Europas stellen. Wen Österreich in drei Jahren in die Auswahl schicken wird, ist noch völlig offen. 100 Studierende aus acht österreichischen Unis und Fachhochschulen haben sich Gedanken über mögliche Kandidaten gemacht – und scheuten sich nicht, Entwicklungsvisionen für ganze Regionen zu entwerfen.
Die Vorschläge sind bei der Wanderausstellung Kulturhauptstadt 2024 zu sehen, die bis 26. Oktober im Vorarlberg-Museum in Bregenz Station macht, bevor sie weiter nach Innsbruck, Wien, Klagenfurt, Linz und Salzburg zieht.
Ernsthaftes Interesse an einer Bewerbung zeige aktuell nur Bregenz, sagte Projektinitiatorin Elisabeth Leitner am Freitagabend bei einer Diskussion im Vorarlberg Museum. Von den anderen 13 Städten und Regionen, die aus Sicht der Studierenden Potenzial hätten, habe noch keine Absichten verlauten lassen.
Der Titel Kulturhauptstadt könnte mehr als ein Mittel zur Geldbeschaffung für Infrastrukturprojekte oder zur Tourismuswerbung sein, vielmehr sehen die Studierenden die Notwendigkeit, den Titel als Instrument der Stadtund Regionalentwicklung zu sehen. Am Beispiel Bregenz hieße das, den Unionsgedanken regional darzustellen, konkret: Sich mit den anderen Städten des Rheintals gemeinsam zu bewerben und auch über die Staatsgrenzen hinaus zu kooperieren.
Der Rhein sollte nicht mehr als Grenze, seine Brücken als Verbindungselemente gesehen werden, regen die Studierenden an. Die Kulturhauptstadt Rheintal würde die Ostschweiz und den Bodenseeraum inkludieren.
Sichtbar machen könnte man die neue Verbundenheit durch eine Seilbahn und die Umgestaltung der Brücken zu Veranstaltungsorten und kulturellen Treffpunkten. Eine Textilstraße zu den (früheren) Hotspots der Textilindustrie könnte historische wirtschaftliche Gemeinsamkeiten aufzeigen.
Linhart will „genau prüfen“
Ob sich die Vorarlberger Rheintalstädte Bregenz, Dornbirn, Hohenems und Feldkirch tatsächlich bewerben werden, ist noch ungewiss. „Genau prüfen“wolle man, kündigte Bürgermeister Markus Linhart (VP), Bauchentscheidung würde keine getroffen. „So ein Schritt hätte große Konsequenten, auch finanzielle.“
Manfred Gaulhofer, der die Kulturhauptstadt Graz managte und Jurymitglied bei der Auswahl der Kulturhauptstädte war, riet den Vorarlbergern, sich zuerst einmal die Grundsatzfrage „Brauchen wir das?“zu stellen und eine breite Entscheidungsbasis zu schaffen. pwww. kulturhauptstadt2024.at