Streit um VW-Leiharbeiter
Streit um Auszahlung von Kurzarbeitergeld
Frankfurt – Der Betriebsrat von Volkswagen befürchtet als Folge des Abgasskandals eine Reduzierung der Leiharbeit im Konzern. Die Arbeitnehmervertreter würden „alle Möglichkeiten unterstützen, um die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen mit Leiharbeitsverträgen zu sichern“, sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats am Wochenende. „Wir wissen, dass der Vorstand andere Szenarien diskutiert“.
VW-Chef Matthias Müller hat einen harten Sparkurs ausgerufen, um die Krise zu bewältigen. Insidern zufolge hat VW bei der Manipulation der Abgaswerte mehrere Software-Versionen eingesetzt. Die illegale Software sei an vier verschiedene Motorentypen angepasst worden. Manche Experten gehen deshalb davon aus, dass möglicherweise mehr VW-Mitarbeiter von den Manipulationen gewusst hätten und damit höhere Strafen drohen. Am Wochenende wurden auch die VW-Niederlassungen in Frankreich und Italien von Behörden durchsucht.
Hilfe für 6000 Zeitarbeiter
Bild und BZ berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, das Kanzleramt prüfe, wie den 6000 Leiharbeitern des Konzerns Kurzarbeitergeld gezahlt werden könne. Die Bundesagentur für Arbeit lehne dies ab, da Leiharbeit vom Kurzarbeitergeld ausgeschlossen ist. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte angekündigt, er wolle die Kurzarbeiterhilfen bei VW auch auf Leiharbeiter ausweiten. Gegen den Vorstoß regte sich aber Kritik in der Union. „Schwankende Beschäftigungsmöglichkeiten sind für die Zeitarbeitsbranche charakteristisch“, sagte Karl Schiewerling (CDU), Anfang Oktober. Deshalb sei sie von der Kurzarbeiterregelung ausgeschlossen. Es könne nicht sein, dass nun Beitragszahler für die Fehler des Managements bei VW aufkommen sollten.