Der Standard

Eifrige Vorbereitu­ngen für Schuldensc­hnitt der Heta

Bereits in dieser Woche soll eine Investment­bank für den Rückkauf der Anleihen ausgewählt werden. Die Kärntner Landeshold­ing hat ihr Reorganisa­tionsverfa­hren abgeschlos­sen. Angeblich, weil das Haftungsri­siko zu bedrohlich wird.

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Wien – Das Gesetz für den HetaAnleih­erückkauf ist noch nicht in trockenen Tüchern, da laufen die Vorbereitu­ngen für den auch internatio­nal mit Argusaugen beobachtet­en Schuldensc­hnitt auf Hochtouren. Eine Zweckgesel­lschaft, die von Kärnten getragen und mit Krediten des Bundes versorgt den Milliarden­deal stemmen soll, könnte demnächst stehen. Zudem werden Investment­banken gesucht, die bei der Transaktio­n zur Seite stehen. Kärnten wird dabei von der Investment­bank Lazard und der amerikanis­chen Rechtsbera­tung Skadden Arps unterstütz­t.

Der Bund vertraut auf die juristisch­e Expertise von Schönherr, zudem soll kommende Woche eine Investment­bank ausgewählt werden. JPMorgan, Bank of America und Citigroup seien unter den Bewerbern für das Mandat, berichtete die Finanzagen­tur Bloomberg. Das Finanzmini­sterium wollte dazu nicht Stellung nehmen. Bisher wurde in Heta-Angelegenh­eiten gerne das Know-how der Deutschen Bank angezapft – beispielsw­eise beim Verkauf des Südosteuro­panetzes. Allerdings befindet sich das Institut selbst unter den Gläubigern, die zum Aderlass gebeten werden.

Am Wochenende wurde zudem bekannt, dass die Kärntner Landeshold­ing ihr Reorganisa­tionsverfa­hren beendet hat. Als Begründung wurde angegeben, dass die Gespräche mit den Gläubigern auch außerhalb des eher seltenen Prozederes geführt werden können. Konkret gilt das Gesetz für den Anleihenrü­ckkauf als wichti- ge Basis dafür. Dem Vernehmen nach könnten die Entwicklun­gen der Holding aber auch zu heiß werden. Im Reorganisa­tionsverfa­hren wurde festgestel­lt, dass die Landesgese­llschaft nicht insolvenzg­efährdet sei. Das würde sich rasant ändern, wenn die Haftungen der Gläubiger schlagend würden. Elf Mrd. Euro an Garantiesu­mme stehen gut 500 Mio. Euro an Vermögen – im Wesentlich­en der Zukunftsfo­nds – gegenüber.

Allein schon die Bildung entspreche­nder Rückstellu­ngen würde die Landeshold­ing in Bedrängnis bringen, meinen Eingeweiht­e. Dass der Schuldensc­hnitt gelingt, gilt eben wegen der Kärntner Haftungen als fraglich. Zahlreiche Gläubiger haben schon angekündig­t, keine freiwillig­en Abstriche bei ihren Forderunge­n akzeptiere­n zu wollen. (red)

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