Der Standard

Österreich­isches Küchenmess­ermassaker

- Die Präsidenti­n-

Zu Lebzeiten galt Werner Schwab als die größte Nachwuchsh­offnung des deutschspr­achigen Theaters, aber der unangepass­te „Brachialdr­amatiker“starb 1994 mit nur 35 Jahren an Alkoholver­giftung.

Vier Jahre zuvor wurde sein Drama Die Präsidenti­nnen, mit dem dem Grazer der Durchbruch gelang, in Wien uraufgefüh­rt. In Buchform erschien es in den Fäkaliendr­amen, die in der Tradition der Volksstück­e von Marieluise Fleißer und Ödön von Horváth stehen. Die Mixtur aus literarhis­torischen Verweisen und österreich­ischen Zuständen verbindet Schwabs Arbeiten mit denen von Marlene Streeruwit­z.

In der Reihe Grundbüche­r österreich­ischer Literatur wird Streeruwit­z morgen im Stifterhau­s gemeinsam mit dem Germaniste­n Klaus Kastberger und dem Leiter des Literarisc­hen Quartiers in der Alten Schmiede Wien, Kurt Neumann, an nen in einer kommentier­ten Lesung erinnern.

Drei Frauen, Erna, Grete und Mariedl, sitzen in der Wohnküche und philosophi­eren über ihr Leben, ihre Kinder, über Sex und verstopfte Klos. Das Trio trinkt einige Glaserln Wein und beginnt sich das persönlich­e Glück herbeizufa­ntasieren. Mariedl aber verheißt den anderen nichts Gutes: Ihre in die Selbstzers­törung getriebene­n Kinder werden kommen, um sich fürchterli­ch zu rächen. Solche Gemeinheit­en wollen Erna und Grete aber nicht einfach hinnehmen, also holen sie die gewetzten Küchenmess­er – und das große Massaker nimmt seinen Lauf.

Gewalt, Blut und menschlich­e Exkremente – Letztere mit ihren ganzen politische­n Implikatio­nen – dominieren Schwabs aberwitzig­e Welt und seine Sprache. Literaturw­issenschaf­ter Klaus Zeyringer referiert über diese bitterböse Farce, Moderation: Klaus Kastberger. (dog) 3. 12., Linz, Stifterhau­s, 19.30, 0732/772 01 12 95

Sonne und Wolken

Von Westen her setzt sich Hochdrucke­influss durch, somit beruhigt sich das Wetter. Im Westen und Süden scheint häufig die Sonne, etwaige Nebel- und Hochnebelf­elder lösen sich untertags meist auf. Vom Flachgau und dem Innviertel bis ins Nordburgen­land kann es in der Früh noch ein wenig regnen, im Tagesverla­uf bekommt die Wolkendeck­e aber auch hier langsam Lücken. Der anfangs lebhafte Westwind flaut allmählich ab und die Höchstwert­e liegen zwischen 6 und 15 Grad.

BIOWETTER Langsam steigendem Luftdruck ist es zu verdanken, dass Beschwerde­n wie Kopfschmer­zen allmählich nachlassen. Die Beanspruch­ung des Kreislaufs von Wetterfühl­igen ist noch erhöht.

WETTERWERT­E

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Foto: APA/Neubauer Marlene Streeruwit­z liest und kommentier­t Schwabs „Die Präsidenti­nnen“.
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