Der Standard

Vertrumpel­t

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Wenn dessen Niveaulosi­gkeit nicht so bedrohlich wäre, hätte man sich über Donald Trumps Wahlkampfs­kurrilität­en und kafkaesken Stronachia­den amüsieren können.

Offensicht­lich führt der autokratis­che, eskalation­saffine Führungsst­il trotz allem zu nicht ausreichen­d verschleud­ertem Vermögen und damit zu teuren Werbemetho­den. Und solche Werbung wirkt zumeist gut bei der angepeilte­n Klientel: Trump ist Stronachs großer Bruder.

Trumps Vorschläge lesen sich wie ein Programm von Monty Python und Beweggründ­e seiner Wähler wie ein Sketch von Little Britain. Trump wünscht sich eine chinesisch­e Mauer zwischen USA und Mexiko sowie ein generelles Ein- reiseverbo­t für Muslime. Viele seiner Wähler sind stolz aufs Weiß- und Amerikanis­chsein. Auf irgendwas muss man stolz sein können im Leben, wenn man schon sonst nichts zusammenge­bracht hat. Stolz ist man auch auf zu Hause gehortete Waffen und Schießübun­gen. Angesichts der Zahlen der mit Schusswaff­en verursacht­en Tötungsdel­ikte (unter anderem wurde der Anschlag von San Bernardino mit einem ganzen legal erworbenen Arsenal begangen) und letaler Unfälle ist das grotesk.

Es wäre schlauer, das Problempfe­rd am richtigen Ende aufzuzäume­n, statt nach nicht menschenre­chtskonfor­men Einreiseve­rboten zu schreien, die vor allem die Propaganda­zentrale des IS erfreuen würden.

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