Schwerer Start für Allianz syrischer Oppositioneller
Damaskus/Riad/Moskau – Die Einigung syrischer Oppositionsgruppen, die am Donnerstag in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad gemeinsame Positionen für Verhandlungen mit dem Regime in Damaskus ausgehandelt hatten, stand am Wochenende weiter in der Kritik. Die islamistische AlNusra-Front, die nicht zu den Gesprächen eingeladen war, warf den Unterhändlern Verrat vor.
„Das ist ein Komplott und keine Konferenz“, sagte Al-Nusra-Führer Abu Mohamad al-Golani am Samstag im arabischen TV-Sender Orient News über das Treffen. Gleichzeitig bezweifelte er, dass die Vertreter der Oppositionsgruppen, die hinter dem Abkommen stehen, überhaupt die „Kontrolle über ihre Kämpfer“haben.
Kritik an der Einigung kam auch aus Moskau: „Wir können den Versuch der in Riad versammelten Gruppe nicht akzeptieren, das Recht zu beanspruchen, im Namen der gesamten syrischen Opposition zu sprechen“, erklärte das russische Außenministerium am Samstag. Moskau, das im Syrien-Konflikt als Verbündeter von Machthaber Bashar al-Assad gilt, betrachtet einige der in Riad beteiligten Gruppen als „Terroristen“.
Bereits unmittelbar nach dem Abschluss der Verhandlungen war für die neue Allianz Gegenwind aufgekommen. Assad bekräftigte in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der spanischen Nachrichtenagentur EFE, er werde nicht mit „Terrorgruppen“verhandeln. Aus den Reihen von Assad-Gegnern kam Kritik an angeblicher ausländischer Einflussnahme bei der Konferenz von Riad. (AFP, red)