Kristoffersen in Hirschers Manier vor Hirscher
1998 gelangen Hermann Maier vier Weltcupsiege en suite. Eine Neuauflage durch Marcel Hirscher verhinderte am Sonntag in Val d’Isère Henrik Kristoffersen. Der Norweger bremste den Weltcupführenden im Slalom um eine Sekunde aus.
Val d’Isère / Aare – Marcel Hirscher schmückte auch nach seinem fünften Saisonrennen das Podest, im ersten Slalom war aber einer deutlich schneller als der Salzburger. Der erst 21-jährige Norweger Henrik Kristoffersen, der sechsmalige Juniorenweltmeister, feierte überlegen seinen fünften Weltcupsieg. In der Endabrechnung lag der junge Mann aus Lorenskog bei Oslo immerhin satte 1,09 Sekunden vor dem besten Slalomnisten der Gegenwart.
Der hatte nach dem ersten Durchgang gar nicht mehr mit dem Podest rechnen dürfen, lag er doch zur Halbzeit schon 1,66 Sekunden hinter Kristoffersen und immer noch 1,35 hinter dem dritten Rang.
Im zweiten Lauf setzte Hirscher mit Bestzeit die Folgenden aber derart unter Druck, dass diese reihum scheiterten – bis auf Kristoffersen, der scheinbar kalt wie eine Blutwurst den Sieg heimfuhr. „Ich war schon ein bisschen nervös“, sagte der Sieger, „ich hatte ein paar kleine Fehler, aber es war schnell. Ich bin sehr zufrieden.“Am Vortag im Riesentorlauf, den Hirscher locker gewann, war er als Halbzeitzweiter gestürzt. Vor dem Slalom nahm er eine Schmerztablette und hatte dann „viel Spaß“.
Den hatte Hirscher erst nach dem zweiten Lauf, nach intensiver Arbeit am Set-up: „Ich habe ein bisserl was probiert, das hat für den zweiten Durchgang super funktioniert“, sagte der 26-Jährige, der im Gesamtweltcup vor den fünf vorweihnachtlichen Rennen innert fünf Tagen in Italien (Super G und Abfahrt in Gröden, Riesentorlauf und Parallelriesentorlauf in Alta Badia, Slalom in Madonna di Campiglio) 123 Punkte Vorsprung auf Aksel Lund Svinald hat. Der Norweger hat Val d’Isère völlig ausgelassen.
Shiffrins Pech, Vonns Solo
Im Weltcup der Damen ist an diesem Wochenende wohl eine Vorentscheidung gefallen – zugunsten von Lindsey Vonn. Während die Rekordweltcupsiegerin den Riesentorlauf von Aare gewann, also ihren 71. einschlägigen Erfolg feierte, wurde Mikaela Shiffrin nach einem Sturz beim Einfahren im Spital zu Östersund untersucht. Festgestellt wurden eine Innenbandverletzung und eine Knochenprellung im rechten Knie. Die Schwere der Verletzung sollte daheim in den USA abgeklärt werden, eine mehrwöchige Pause ist der 20-Jährigen jedenfalls gewiss.
Österreichs Team holte in Aare durch Eva-Maria Brem im Riesentorlauf einen Podestplatz (Rang zwei). Im Slalom kam Michael Kirchgasser auf Platz vier. Die 20jährige Slowakin Petra Vlhova, zuvor nie besser als Siebente, feierte ihren ersten Weltcupsieg. (red)