Bewusst nicht verstehen
Das Thema „Wie stark sind islamistische Tendenzen unter den Muslimen Österreichs?“wird nicht mehr weggehen. Zu Recht. Und Integrationsminister Sebastian Kurz wirft diese Fragen auch zu Recht auf. Ob er darüber hinaus auch etwas zu einer zielführenden Lösung beizutragen hat, wird sich zeigen.
Ein Thema, das dringend eines werden müsste, ist aber die Haltung der offiziellen Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs (IGGÖ). Diese Dachorganisation verschiedener muslimischer Verbände lässt sich, kurz gesagt, mit „verharmlosend“beschrieben. Ihr Präsident Fuat Sanaç hat die Überprüfung von Kindergärten auf islamistische Indoktrination als „Aufhetzung“bezeichnet. Im Standard- Interview gab er dann noch ein paar Antworten, die Kopfschütteln hervorrufen. Ob, wie der oberösterreichische Vertreter der IGGÖ meint, die Frauen im Islam „prinzipiell“als physisch und psychisch schwach gelten? Sanaç: „Das ist eine wissenschaftliche Angelegenheit. Da müssen Sie einen Wissenschafter etwa einen Arzt, fragen.“Oder: Überprüfungen im Kindergarten auf Indoktrination? Sanaç: „Das machen wir doch. Wenn ich dabei etwa nur irgendwo ein bisschen Schmutz sehe, dann sage ich: Was sagt unser Prophet? ‚Die Reinheit ist die Hälfte des Glaubens.‘“
Frauenrechte? Da braucht man einen Arzt. Indoktrinierung? Hauptsache, alles ist schön sauber. Da will einer bewusst nicht verstehen.