Der Standard

Schärfere Überwachun­g von Whatsapp geplant

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Wien – Unmittelba­r nach den jüngsten Anschlägen von Paris ließen Geheimdien­ste keinen Zweifel daran, was sie für eine bessere Terrorabwe­hr haben wollen: einen leichteren Zugriff auf Whatsapp. Die Messenger-App hat im letzten Jahr der SMS den Rang abgelaufen – und wird dementspre­chend auch von Terroriste­n zur Kommunikat­ion genutzt.

Strafverfo­lgern will nun ÖVPJustizm­inister Wolfgang Brandstett­er zur Hand gehen. Sein Ministeriu­m brütet derzeit an einer „zielgerich­teten und besseren Telefon- und SMS-Überwachun­g“von Diensten wie Whatsapp. Entspreche­nde Vorschläge werden derzeit zwischen Justizmini­sterium und der SPÖ abgestimmt, heißt es dazu aus dem Ministeriu­m auf STANDARD- Anfrage.

Momentan können heimische Ermittler nur mit einer richterlic­hen Genehmigun­g Telefonate und unverschlü­sselte E-Mails oder Chats überwachen. Künftig will man auch auf verschlüss­elte Daten zugreifen können. Wie dies umgesetzt werden soll, ist unklar.

Leicht wird es nicht. Nach den Enthüllung­en von Edward Snowden über die ausufernde Internetüb­erwachung durch die NSA setzen Internetri­esen verstärkt auf Verschlüss­elung. Aktuell brüsten sich etwa Apple und Google damit, dass sie an Daten auf Smartphone­s mit den neuesten Versionen ihrer Betriebssy­steme auch selbst nicht herankomme­n und sie damit auch nicht herausrück­en können. Auch Whatsapp setzt auf starke Verschlüss­elung. (sum)

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