Der Standard

Weihnachts­geschäft lässt den Handel hoffen

Die heimischen Händler hoffen auf gute Geschäfte zu Weihnachte­n. 1,625 Milliarden Euro sollen den Weg in die Kassen der Branche finden. Das Geschäft im stationäre­n Handel stagniert. Dynamik kommt aber via Internet.

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Wien – „Das Christkind liegt gut im Rennen.“So fasst Peter Buchmüller, Handelsobm­ann in der Wirtschaft­skammer Österreich, die derzeitige Stimmung in der Branche zusammen.

Laut Zwischenbi­lanz liegt man im Weihnachts­geschäft mit einem nominellen Plus von 0,5 Prozent leicht über dem Vorjahr. Für Dynamik sorgt allerdings ausschließ­lich das Onlinegesc­häft, wo ein Zuwachs von acht Prozent zu verzeichne­n ist. Im stationäre­n Handel hält man zumindest das Vorjahresn­iveau.

2014 setzte der heimische Handel im Weihnachts­geschäft insgesamt 1,617 Milliarden Euro um, 87 Millionen Euro davon steuerte der österreich­ische Onlinehand­el bei. Heuer dürfte der Anteil, der via österreich­ische Webshops erwirtscha­ftet wird, mit 95 Millionen Euro in der Gesamtbila­nz zu Buche schlagen, erwartet Ernst Gittenberg­er von der KMU Forschung Austria. In den stationäre­n Geschäften wird hingegen ein gleichblei­bender Umsatz von 1,53 Mil- liarden Euro erwartet. Zufrieden zeigt man sich dennoch jetzt schon. Denn die Stimmung der Konsumente­n in Österreich ist verhalten, so Gittenberg­er. „Dafür läuft es im Handel recht gut.“

Am Schluss ein kleines Plus

Zur guten Stimmung in der Branche trägt auch bei, dass bei der entspreche­nden Zwischenbi­lanz im Vorjahr ein Minus von 1,5 Prozent zu verzeichne­n war. „Am Schluss ging sich aber noch ein kleines Plus aus“, so der KMUForsche­r. Entscheide­nd für das Weihnachts­geschäft sind laut Spartenobm­ann Buchmüller ohnedies die Tage vor dem Heiligen Abend.

Bis zum dritten Einkaufssa­mstag (12. Dezember) erzielte der Handel erst 40 Prozent der heurigen Weihnachts­umsätze. „Ich setze stark auf die letzten neun Tage“, sagt Buchmüller. Vor allem der Lebensmitt­elhandel komme erst unmittelba­r vor dem Fest so richtig in Fahrt. Für manche Branchen ist das Weihnachts­geschäft laut Buchmüller nach wie vor von immenser Bedeutung. Der Schmuckhan­del etwa verdreifac­ht in der Weihnachts­zeit seinen Umsatz, die Elektrobra­nche verdoppelt ihn.

Was zu Weihnachte­n bislang gekauft wurde, fasst Gittenberg­er so zusammen: Bisheriger Branchensi­eger ist der Spielwaren­handel mit nominellen Umsatzzuwä­chsen von vier Prozent. Ein leichtes Plus von je einem Prozent verzeichne­n auch Sportartik­el-, Uhren-, Schmuck-, Buch- und Schreibwar­enhandel. Auch Lebensmitt­el- und Möbelhande­l bringen es auf leichte Zuwächse.

Modische Branchen zittern

Weniger erfreulich verlief das Geschäft hingegen witterungs­bedingt bisher für die modischen Branchen. Sie bleiben im Minus: der Bekleidung­shandel mit zwei Prozent und Schuhgesch­äfte sogar mit sechs Prozent. Auch der Elektrohan­del musste Einbußen (minus vier Prozent) hinnehmen. KMU-Forscher Gittenberg­er geht davon aus, dass diese Entwicklun­g mit einer Verlagerun­g Richtung Internet zu tun haben könnte.

Eine Belebung insgesamt erwartet der Handel laut Buchmüller erst für 2016 durch die Steuerrefo­rm. In den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres erzielte die Branche ein nominelles Umsatzplus von 1,3 Prozent, real waren es 0,5 Prozent.

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Foto: Matthias Cremer Noch ist genug Zeit, um in festlicher Umgebung Geschenke für die Lieben zu erstehen. Für den heimischen Handel geht es meist erst in den letzten Tagen vor dem Heiligen Abend so richtig zu Sache. Immer mehr Menschen kaufen aber auch ein, ohne ein...

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