Schecks für die Gesundheit
Hauptverbandschefin will neue Ideen diskutieren
Wien – Zum ersten Mal in der fast 70-jährigen Geschichte des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger ist am Dienstag eine Frau zur Vorstandsvorsitzenden gewählt worden. Die 49-jährige oberösterreichische Unternehmerin Ulrike Rabmer-Koller wurde einstimmig zur Nachfolgerin des neuen ÖVP-Generalsekretärs Peter McDonald gewählt.
Schwerpunktmäßig will sich Rabmer-Koller, die wie ihr Vorgänger aus dem ÖVP-Wirtschaftsbund kommt, vor allem auf Prävention kümmern. So kann sie sich eine Art Gutscheinsystem für Versicherte vorstellen. Wer also seine mit der Krankenkasse vereinbarten Gesundheitsziele erreicht, würde mit einem Gutschein belohnt, den man für Sportangebote, Massagen oder Ähnliches einlösen könnte. Darüber will sie nun mit den Krankenkassen reden. Bei den Selbststän- digen gibt es ein vergleichbares System bereits. Dort sind die Gesundheitsziele aber an Selbstbehalte geknüpft, für deren generelle Einführung sich Rabmer-Koller aber nicht ausspricht.
Auch höhere Steuern – etwa auf Tabak – lehnt sie als Lenkungsmaßnahme ab. Man müsse mit den vorhandenen Mitteln auskommen. Immerhin fließen in Österreich bereits 35 Milliarden Euro in das Gesundheitssystem.
Ansonsten blieb die Oberösterreicherin vorerst ziemlich vage. Sie meint zwar, das Gesundheitssystem müsse „effizienter“werden, ließ aber offen, ob auch eine Zusammenlegung von Krankenkassen, über die immer wieder debattiert wird, für sie denkbar ist. Die Regierung hat zum Thema „Effizienzsteigerungen der Sozialversicherungsträger“eine Studie angekündigt, die aber noch nicht vorliegt. (go)