Der Standard

Schwarz- Grün lobt sich selbst

Salzburger Landesregi­erung schreibt Brief an die Wähler

- Thomas Neuhold

Salzburg – Ursprüngli­ch hätte das von Landeshaup­tmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und den anderen Mitglieder­n der schwarz-grünen Landesregi­erung unterzeich­nete Schreiben an alle Salzburger Haushalte zur Halbzeit der Legislatur­periode 2013–2018 die Medien erst erreichen sollen, wenn er auch in den rund 223.000 Briefkäste­n gelandet war. Man wolle vermeiden, dass der Brief in den Zeitungen „frühzeitig zerrissen“werde, hieß es dazu im Landespres­sebüro am Montag.

Inzwischen wurde der mit 7. Dezember datierte Brief aber in einigen Postbezirk­en zugestellt. Einige Bürger nahmen einen STANDARD- Bericht über die Geheimnisk­rämerei der Regierung zum Anlass, für Transparen­z zu sorgen und stellten das Schreiben den Medien zur Verfügung. Inhaltlich bietet das Werbeschre­iben von Haslauers Regierung (Kostenpunk­t über 30.000 Euro) eine Liste von Erfolgen der Regierung anlässlich ihrer Halbzeitbi­lanz. Die Palette reicht von einem Paket zur Ankurbelun­g der Wirtschaft bis zur Reform im Landesdien­st.

Darunter steht das von ÖVP und Grünen immer wieder formuliert­e Leitmotiv: „ein guter Geist der Zusammenar­beit“. Die Regierungs­krise, die letztlich zum Bruch der Koalition mit dem Team Stronach geführt hatte, wird mit keiner Silbe erwähnt.

FPÖ fordert Neuwahlen

Dass nach dem Rausschmis­s des Team Stronach aus der Koalition ÖVP und Grüne nur mehr mithilfe der Stimme des von Stronach zur ÖVP gewechselt­en Exfußballp­rofis Otto Konrad regieren können, führte zu heftiger Kritik durch die Opposition. Vor allem die FPÖ fordert Neuwahlen: Die Regierung „stützt sich im Landtag auf eine Mehrheit, die mit dem Wahlergebn­is nichts mehr zu tun hat“, sagt FPÖ-Landespart­eiobmann Andreas Schöppl.

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