Strache heizt die Stimmung in Spielfeld an
FPÖ-Chef bei „Bürgerstammtisch“: „Wir züchten islamische Kopfabschneider“
Spielfeld – Kalt ist es geworden in Spielfeld. Eisiger Nebel zieht abends von den Weinbergen herunter, die Flüchtlinge, die tagsüber eintreffen – an die tausend täglich – werden umgehend weitertransportiert.
Es herrscht nach außen hin wieder Ruhe im steirischen Spielfeld, unter Grenzbewohnern aber gärt es weiter. Durch das chaotische politische Handling der Flüchtlingszuwanderung vor Ort und den letztlich skurrilen Zaunbau quer durch das Weingebiet hat sich ein aggressiv-emotionaler Cocktail zusammengebraut – ideal für Radikalpopulisten eines Taschenformats wie Heinz-Christian Strache.
„Ich bin für euch da“, posaunt der FPÖ-Chef am Montagabend im alten, kleinen, stickigen Kultursaal von Spielfeld in eine Hundertschaft an Grenzbewohnern, die zu dem von der FPÖ organisierten „Bürgerstammtisch“gekommen sind. Strache braucht in dieser eingeschworenen Runde keine Aufwärmrunde. Er ist thematisch gleich beim Punkt: „Wir müssen kämpfen für unsere europäischen christlichen Werte, für unser Brauchtum ... Wer zu uns kommt und es ihm nicht passt, soll besser heute als morgen ...“Der Rest geht in tosendem Applaus und „Ja, so isses“-Rufen unter.
Und jene tausenden Flüchtlinge, die in den vergangenen Monaten über Spielfeld ins Land gekommen seien, sie alle hätten „keinen Rechtsanspruch, nach Europa zu kommen“, poltert Strache. Diese „Zuwanderungslawine“müsse gestoppt werden. Er habe Infos vom „russischen Geheimdienst“, wonach in Deutschland 150.000 radikale Islamisten ins Land eingereist seien, in Österreich 15.000.
Und schnell ist Strache bei den islamischen Kindergärten: „Wir subventionieren die mit Steuergeld, damit die radikalislamistischen Kopfabschneider auch für die Zukunft bei uns gezüchtet werden.“Strache wettert gegen ein von „linken Politikern“gefordertes Verbot halbautomatischer Waffen: „Man macht das, was in allen Diktaturen üblich gewesen ist: das eigene Volk entwaffnen. Damit sich die eigene Bevölkerung ja nicht gegen Fehlentwicklungen zur Wehr setzen kann.“
Und dann sieht Strache den Halbmond auf Österreichs Dächern. Es werde nicht lange dauern und „der Österreicher“werde in der Minderzahl sein und die Scharia ante portas. „Wenn wir nicht dagegenhalten“, ruft Strache in die laut klatschende Menge.
Überall in Europa breche etwas auf. Und Strache fühlt sich als Teil davon. Und er wähnt die Bewohner dieses Landstriches dabei an seiner Seite. Den Beifallsbekundungen nach zu schließen ist dies an diesem Abend fraglos der Fall.