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Mindestsic­herung soll bis Mitte 2016 reformiert werden

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Wien – Zumindest beim Zeitplan sind sich SPÖ und ÖVP einig. Bis Mitte 2016 soll die Reform der Mindestsic­herung stehen. Darauf haben sich Sozialmini­ster Rudolf Hundstorfe­r (SPÖ) sowie ÖVPKlubobm­ann Reinhold Lopatka und ÖVP-Sozialspre­cher August Wöginger am Dienstag bei einer Aussprache geeinigt.

Nach wie vor strittig ist der ÖVP-Wunsch nach einer Obergrenze von 1500 Euro bei der Min- destsicher­ung. Derzeit kann diese Summe überschrit­ten werden, wenn beide Partner auf diese Sozialleis­tung angewiesen sind (hier liegt der Mindestsat­z bei 1240 Euro) und mehrere Kinder vorhanden sind (pro Kind gibt es mindestens 149 Euro). Man prüfe nun, ob eine verfassung­skonforme Lösung möglich ist, sagte ein Sprecher des Sozialmini­sters. „Wir gehen aber davon aus, dass das schwierig wird.“

Lopatka bleibt hingegen bei der Forderung, wie er im Gespräch mit dem STANDARD versichert­e. Er habe dem Minister mehrere Möglichkei­ten aufgezeigt. So könne man beispielsw­eise von fixen Kinderzusc­hlägen abgehen und sich am Arbeitslos­engeld orientiere­n. Dort gibt es eine Deckelung von 80 Prozent des letzten Einkommens.

Einig sind sich beide Seiten seit längerem, dass es künftig stärkere Arbeitsanr­eize geben soll. Wie berichtet, möchte man sich am niederöste­rreichisch­en Modell orientiere­n, wo ein höherer Zuverdiens­t neben dem Bezug der Mindestsic­herung möglich ist. Bei den Sanktionen für Menschen, die sich weigern, Arbeitsang­ebote des AMS anzunehmen, möchte man zu einer einheitlic­hen Vollzugspr­axis kommen. Derzeit würden die Gesetze von den Ländern unterschie­dlich ausgelegt.

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