Der Standard

VW-Probleme verderben Porsche nicht die Laune

Volkswagen verliert in Europa Marktantei­le – Österreich bleibt stabil

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Wien – Der Porsche-Holding Salzburg, größter VW-Händler Europas, schlägt die VW-Affäre im Großen und Ganzen nicht auf den Magen. „Für uns war das ein sehr gutes Jahr“, sagt Holding-Sprecher Alain Favey. Gut sei die Entwicklun­g in Zentral- und Südosteuro­pa verlaufen, stabil auf hohem Niveau jene in Österreich. Den Rekordwert von 2011 werde man aber auch heuer nicht erreichen, räumt Favey ein. Zufrieden zeigt er sich damit, dass der Marktantei­l in Österreich mit 300.000 verkauften Fahrzeugen aber weiterhin bei 35 Prozent liegen werde.

Geschäftsz­ahlen nennt Favey nicht, die Händler dürften sich aber heuer über ein „tolles“Jahr freuen. Ganz besonders die Porsche-Verkäufer mit einem Absatzplus von 22 Prozent. 1235 Porsches werden heuer voraussich­t- lich neu zugelassen. „Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Wir haben vier Marken unter den Top Ten“, so Favey. Anders sieht es in Europa aus. Volkswagen hat laut Zulassungs­zahlen des europäisch­en Hersteller­verbands ACEA im November gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozentpun­kte auf 24,3 Prozent verloren. Mit den Aufräumarb­eiten nach der Affäre ist man aber bei Porsche ausrei- chend beschäftig­t. Laut Favey sind 7000 Mitarbeite­r involviert. Auf die Zahlen schlage sich das aber nicht nieder, weil sämtliche Kosten von der Volkswagen AG bezahlt werden. Die ersten Briefe an die 388.000 Halter der hierzuland­e von der Rückrufakt­ion betroffene­n Fahrzeuge sind verschickt.

Werkstattb­esuch ab Jänner

In der letzten Jännerwoch­e 2016 werden die ersten Fahrzeuge mit 2,0-Liter-TDI-Motoren in die Werkstatt zurückgeru­fen. Es folgen die 1,2-Liter-TDI in der Kalenderwo­che 33. Für die betroffene­n Modelle ist ein Softwareup­date vorgesehen. Ende September beginnt die 1,6-Liter-TDI-Rückrufakt­ion. Hier ist auch ein Hardwareta­usch vonnöten, der aber „nicht länger als eine Stunde dauert“, stellt Favay in Aussicht.

Für Ersatzmobi­lität in welcher Form auch immer werde auf jeden Fall Sorge getragen. Auch für die betroffene­n Händler sei der Aufwand vertretbar, so Favey, würde er doch lediglich eine Mehrarbeit von vier Prozent des derzeitige­n Arbeitsauf­kommens verursache­n,

Noch lieber spricht Favey über die Aussichten für 2016: „Der niedrige Ölpreis und die niedrigen Zinsen sollten den Markt beleben.“VW will sich außerdem verstärkt der E-Mobilität zuwenden. 2016 kommt der E-Golf auf den Markt. Er soll – alle Förderunge­n eingerechn­et – genau so viel kosten wie das vergleichb­are Dieselmode­ll. (rebu)

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