Weinzierl wird Meinl-Aufseher
Exvorstand wechselt in den Aufsichtsrat
Wien – Der langjährige Vorstand der Meinl Bank, Peter Weinzierl, ist am Dienstag in den Aufsichtsrat des Wiener Geldinstitutes bestellt worden. Nachdem die Finanzmarktaufsicht (FMA) zweimal versucht hatte, ihn als Vorstand abzuberufen, ist Weinzierl in der Vorwoche zurückgetreten.
In der Bank wird er nach wie vor für diverse juristische Auseinandersetzungen – FMA, Staatsanwaltschaft, Anlegerverfahren – zuständig sein, sagt er bei einer Pressekonferenz. Fortführen will er auch den Kampf gegen die FMA.
Ob er wegen des mittlerweile obsoleten Geschäftsleiter-Abberufungsverfahrens der Aufsicht eine Amtshaftungsklage in Österreich einbringen will, lässt Weinzierl offen. Es gebe „Überlegungen“. Vielmehr setzt Weinzierl auf das laufende Schiedsgerichtsverfahren in Washington. Seine USAnwälte hätten ihm gesagt, dass sich durch das Vorgehen der FMA die Chancen enorm erhöht hätten, dass die Republik Österreich vom internationalen Schiedsgericht zu einer Schadenersatzzahlung verdonnert wird.
Die Meinl-Bank-Eigentümer haben die Republik Österreich bereits Ende 2014 auf 200 Millionen Euro Schadenersatz geklagt. Der Vorwurf: Die heimischen Behörden – allen voran FMA und Staatsanwaltschaft – seien gegen das Institut in diskriminierender Weise vorgegangen, die einer Enteignung der Bank gleichkomme. Am 11. Jänner findet laut Weinzierl eine erste größere Verhandlungsrunde statt. Noch bevor das B und esv er wal tungsgericht(BV wG) vorige Woche den zweiten F MAGeschäfts leiter abberufungs bescheid gegen Wein zierlzurückge wiesen hat, habe die Bank in Washington eine einstweilige Verfügung beantragt.
Weinzierl ist auch weiterhin mit juristischen Erhebungen konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt auch wegen des Verdachts auf Geldwäsche.