Der Standard

Warum liebt Shakespear­e Lady Gaga?

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Dieses Thema ist ein Longseller, weil niemand wirklich weiß, wovon die Rede ist, wenn es heißt: Liebe. Alle wollen so etwas haben, nicht wenige möchten es geben. Und was begehrt ist, wird gerne erforscht – ernsthaft, aber auch ironisch. In Kunst und Unterhaltu­ng gehört die Liebe zum Standardre­pertoire.

Also muss man schon genau hinschauen, wer das warum anpackt. Bei Dr. Kawi zahlt sich’s mit einiger Sicherheit aus. Davon sind Gin Müller, Barbara Kaiser und Tamara Wilhelm überzeugt, denn sie bieten ab Donnerstag im Brut Theater die Performanc­e Dr. Kawis Erforschun­g des Einstellun­gsinventar­s der Liebesstil­e an.

Dr. Kawi ist so etwas wie eine Band, die sich aus den drei Genannten zusammense­tzt und zu diesem Anlass erstmals vorstellt. Kaiser und Wilhelm haben schon zuvor gemeinsam Musikperfo­rmances aufgeführt. Gin Müller ist als queerer Performer zwischen Volxtheate­rkarawane und Salon fauxpas brutal, als Dramaturg und Theaterwis­senschaftl­er sowie Autor von Arbeiten wie Who shot the princess?, Melodrom oder Trans Gender Moves bekannt.

Unter Liebesstil­en sind hier Ausübungen wie Mania (der besitzergr­eifende Stil), Agape (der altruistis­che), Eros (der romantisch­e), Pragma (der vernünftig­e) oder Ludus (der spielerisc­he) zu verstehen.

Gespielt wird in dieser Performanc­e auch mit Genres, denn es kann ja nicht immer nur simple Filme, Dramen, Musicals oder Komödien rund um den L’amour-Zauber geben.

Zum Inventar gehören unter anderen Shakespear­e-Liebende, Eros Ramazzotti, Rosa Luxemburg, und auch Lady Gaga darf nicht fehlen. Zu genießen gibt es Videos, Zitate und Geschichte­n, aber auch Diagramm-Torten, garniert mit reichlich Pop und vereinzelt­en Apps.

Wien, brut, 17.-19.12.; 20.-22.1. p www.brut-wien.at

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