Die „Stadlshow“schrumpft zu einer Silvesterparty
Aus für reguläre Ausgaben: Nachfolger des „Musikantenstadl“konnte gesteckte Ziele nicht erreichen
Wien – Ein großes Volksfest mit „’ner Menge Überraschungen und guter Stimmung“versprach Alexander Mazza noch im April 2015, als das neue Moderatorenduo präsentiert wurde. Mit dem Ziel, dem in die Jahre gekommenen Musikantenstadl ein neues, moderneres Gesicht zu geben, sollte die weniger bei Jung, aber dafür bei Alt beliebte Schunkelscheune neu durchstarten. Dafür wurde der langjährige Präsentator Andy Borg geschasst und mit Alexander Mazza und Francine Jordi ein neues Duo installiert.
Genutzt hat es nichts, denn aus der Neupositionierung als Stadlshow ist ein Rohrkrepierer geworden, bei dem die beteiligten Sender ORF, Bayerischer Rundfunk und SRF jetzt die Notbremse ziehen: Ganz geht das Licht aber noch nicht aus, denn die Stadlshow wird künftig nur noch einmal im Jahr als Silvestershow über die Bildschirme flimmern. Für die Sendung ist das vorerst der Tiefpunkt ihrer langjährigen Geschichte, die untrennbar mit ihrem Erfinder Karl Moik verbunden ist.
Quote am Tiefpunkt
2,46 Millionen Zuseher und 9,6 Prozent Marktanteil bei der Premiere der neuen Stadlshow im Herbst 2015 bedeuteten in Deutschland die schlechteste Quote in der Sendungsgeschichte, die im Jahr 1981 begann. Etwas besser fiel der Zuspruch der öster- reichischen Zuschauer auf den ersten Auftritt von Jordi und Mazza aus, verfolgten 526.000 Zuschauer bei 22 Prozent Marktanteil den Neustart. Deutlich mehr als 180 Sendungen wurden seit den frühen 80er-Jahren ausgestrahlt, der im Vorjahr verstorbene Moik und sein Sidekick Hias prägten das Format.
Schunkeln in Dubai
Und dabei schaffte man auch den Sprung ins Ausland, jedenfalls was die Drehorte betraf. So kam der Stadl im Laufe der Zeit auch aus Melbourne, Dubai oder der Disney World Florida. Im ersten Jahrzehnt der Sendung waren alleine in Österreich bis zu drei Millionen Zuschauer dabei. An folgten im Schnitt die Folgen der sonntäglichen Krimipremieren.
Die beste Quote bei den deutschen Ermittlern konnte der ORF mit einem Tatort aus München einfahren. Den Fall Die letzte diese Erfolge konnte man zuletzt aber nicht mehr anschließen.
Von 2006 bis 2015 begrüßte schließlich Andy Borg die Zuschauer der Unterhaltungsshow, bevor er nach eigenen Angaben die „bittere Pille“schlucken musste und sich im vergangenen Sommer von den Zusehern verabschiedete.
Die künftigen Shows zu Silvester will man „aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen“präsentieren, ließen die Sender verlauten. Ob das mit dem Moderationsduo Francine Jordi und Alexander Mazza passieren wird, steht noch nicht fest. Beim ORF verwies man nur darauf, weitere Details im zweiten Halbjahr 2016 vorstellen zu wollen. (red, APA) Wiesn mit dem Duo Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr ( Udo Wachtveitl) sahen im Schnitt 790.000 Österreicher.
Hoch im Kurs steht auch der Tatort Münster mit dem Ermittlerduo Thiel (Alex Prahl) und Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers). Die Folgen Erkläre Chimäre und Schwanensee lockten 773.000 bzw. 772.000 vor den Bildschirm. Die Top Ten komplettieren Episoden aus Köln, Nürnberg und Bremen.
Weniger beliebt war der jüngste Tatort aus Hamburg mit Til Schweiger als Nick Tschiller. Obwohl mit Helene Fischer als Gegenpart und einer Panzerfaust schwere Geschütze aufgefahren wurden, kam das Action-Doppel Anfang Jänner im ORF auf jeweils nur 447.000 Seher.
Deutschland: Münster voran
In Deutschland bleibt der Klamauk aus Münster die beliebteste Variation der Krimireihe. Der Branchendienst Meedia.de reiht Thiel und Boerne mit 13,2 Millionen Zusehern in der ARD auf Platz eins, gefolgt vom Tatort- Debüt aus Nürnberg (12,21 Mio.) und Charlotte Lindholm aus Hannover mit 10,41 Millionen. Maßstab sind die letzten zwei Jahre. (omark)