Europol sieht Gefahr „großangelegter Anschläge“des IS
Amsterdam / Den Haag / Wien – Die europäische Polizeibehörde Europol hat am Dienstag vor weiteren Anschlägen der Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) in Europa gewarnt. Anlässlich der Eröffnung des neuen Antiterrorzentrums in Den Haag sagte Europol-Direktor Rob Wainwright, der IS verfüge über „neue gefechtsartige Möglichkeiten“. Der IS wolle so weltweit „eine Reihe großangelegter Terroranschläge“verüben, warnte er am Rande des EU-Innenministertreffens in Amsterdam.
Die Gefährdungslage in Österreich hat sich nach Angaben des Innenministeriums in Wien jedoch nicht geändert. Es gebe Anlass zur Vorsicht, aber nicht zu Panik, erklärte der Sprecher des Innenministeriums Karl-Heinz Grundböck. (red)
Amsterdam – Geht es nach der EUPolizeibehörde Europol, so muss Europa sich auf weitere Anschläge der Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) einstellen. Es gebe „allen Grund zur Annahme“, dass islamistische Terroristen Attentate mit zahlreichen Opfern unter der Zivilbevölkerung planten, sagte der Chef von Europol, Rob Wainwright, am Montag in Amsterdam.
Wainwright bezog sich dabei nicht auf eine konkrete Bedrohungslage, sondern auf Erkenntnisse, die Europol und Experten der Mitgliedsländer bereits Ende November und Anfang Dezember zusammengetragen hatten. Anlass für die Stellungnahme war die Eröffnung des neuen EuropolAntiterrorzentrums in Den Haag. Dort werden vorerst 40 bis 50 Experten arbeiten, die insbesondere einen besseren Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten ermöglichen sollen.
Kritik an Ausnahmezustand
Auf eine bestehende Terrorgefahr beruft sich auch Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve, um den geltenden Ausnahmezustand in seinem Land zu rechtfertigen. Frankreich hatte ihn nach den Anschlägen vom 13. November verhängt, bei denen 130 Menschen getötet wurden. Er gilt bis Ende Februar. Das Präsidialamt hatte am Freitag eine Kabinettsvorlage angekündigt, um ihn um drei Monate zu verlängern. Der Europarat kritisierte dieses Vorhaben am Montag.
Cazeneuve zufolge wurden 2015 insgesamt elf Attentate in Frankreich vereitelt. Angeblich sollten, ähnlich wie am 13. November, ein Konzert sowie Zivilisten auf offener Straße angegriffen werden. Für Aufsehen sorgt in Frankreich auch ein neues IS-Propagandavideo, in dem die Attentäter von Paris präsentiert – und weitere Anschläge angekündigt werden. (red)