Hakenkreuz auf Brust tätowiert
Junge Erwachsene wegen Wiederbetätigung vor Gericht
Salzburg – Mit einer Pinnwandnadel und Eyeliner sollen zwei Jugendliche einem Weiteren ein handgroßes Hakenkreuz auf die rechte Brust tätowiert haben. Der 20-Jährige und die 19-Jährige sitzen seit Dienstag wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung vor einem Jugendgeschworenensenat in Salzburg.
Mit ihnen angeklagt ist auch ein 24-Jähriger, der sich von dem 20Jährigen ebenfalls zwei Tattoos stechen ließ. Auf seinem Oberarm prangt die Zahl 18, die für den ersten und achten Buchstaben im Alphabet, also die Initialen von Adolf Hitler, steht. Am rechten Schulterblatt stach ihm der 20Jährige mit einer Haarschneidemaschine und Tinte eine OdalRune, die von SS und Hitler Jugend als Abzeichen getragen wurde. Nach dem Tätowieren machten die Jugendlichen Fotos. Beim Hakenkreuz-Tattoo auch mit Hitlergruß. Anschließend posteten sie die Bilder auf Facebook.
Neben dem Verbreiten der Tattoo-Fotos wird dem 20-Jährigen auch vorgeworfen, vor seinem Bruder und dessen Freundin das Lied Polaken-Tango der verbotenen Neonaziband Landser gesungen und faschistische Parolen aus dem Fenster gerufen zu haben.
Auch sein Facebook-Profil ist ein eigener Anklagepunkt. „Sein Facebook-Account war auf nationalsozialistische Selbstdarstellung hingetrimmt“, sagte Staatsanwalt Marcus Neher. Und belegte dies etwa mit Hitler-Porträts und Fotos, auf denen der Angeklagte mit Hitler-Gruß zu sehen ist. Dies habe er gemacht, „um an- deren zu zeigen, dass ich da dazugehöre“, erklärte er der vorsitzenden Richterin Bettina MaxonesKurkowski. Am Dienstag wurden die drei Angeklagten befragt und der bereits einschlägig vorbestrafte Hakenkreuz-Tattoo-Träger als Zeuge einvernommen. Am Donnerstag geht der Prozess weiter.