Finanzinvestor spitzt auf Schweizer Kuoni
Schwedischer EQT bietet 1,35 Milliarden Franken für Reisekonzern
Zürich – In der Touristikbranche bahnt sich ein Milliardendeal an: Der Finanzinvestor EQT greift nach dem traditionsreichen Schweizer Reisekonzern Kuoni. Der Verwaltungsrat des Anbieters für Gruppenreisen erklärte am Dienstag, das 1,35 Mrd. Franken (1,2 Mrd. Euro) schwere Angebot der Schweden zu unterstützen.
Wie Reuters von Insidern erfahren hat, ist EQT auch im Rennen um die zum Verkauf stehende TuiTochter Hotelbeds, um sie mit Kuoni zusammenzubringen. Eine Übernahme durch EQT sei die ideale Lösung für alle Aktionäre, erklärte Verwaltungsratspräsident Heinz Karrer.
Der Hauptaktionär von Kuoni, die Hugentobler-Stiftung, stehe hinter den Plänen des Finanzinvestors und wolle auch in Zukunft aktiv an dem Reisekonzern beteiligt bleiben. Die verschwiegene Familienstiftung hält 25 Prozent der Stimmrechte und ließ sich bisher nicht in die Karten schauen. Dass sie nun das Offert unterstützt, macht es wahrscheinlich, dass auch die anderen Aktionäre ihre Papiere an EQT verkaufen. Dies sind vor allem Finanzinvestoren, der größte davon ist mit rund 15 Prozent Silchester International.
EQT hat nach eigenen Angaben viel vor mit den Schweizern, die als eine Art Großhändler für die Reiseindustrie agieren und auf die Bearbeitung von Visaanträgen spezialisiert sind. (Reuters)