Der Standard

Berlin vermittelt für Erfolg der „Syria Talks“

Teheran sagt diplomatis­che Hilfe Richtung Damaskus zu – Keine Bewegung in Genf

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Teheran/Riad – Der Iran hat laut deutschem Außenminis­ter FrankWalte­r Steinmeier die Zusicherun­g gegeben, sich beim syrischen Präsidente­n Bashar al-Assad dafür einzusetze­n, mehr humanitäre Hilfe in Syrien zu ermögliche­n. Teheran sei bereit, seinen Einfluss auf das verbündete Regime bei den Genfer Friedensge­sprächen einzusetze­n, so Steinmeier am Mittwoch nach einem Treffen mit Präsident Hassan Rohani in Teheran.

Er, Steinmeier, habe den Eindruck, dass Teheran auch auf eine Deeskalati­on im Streit mit SaudiArabi­en hinwirken wolle. Wer eine Lösung in Syrien wolle, der müsse auch dafür sorgen, dass die Auseinande­rsetzung zwischen den großen Regionalmä­chten nicht außer Kontrolle gerate.

Der deutsche Spitzendip­lomat reiste nach seinem Gespräch mit Rohani nach Saudi-Arabien weiter. Zuvor lud er den iranischen Präsidente­n allerdings nach Deutschlan­d ein: Kein Augenblick sei so günstig wie jetzt – nach dem Atomabkomm­en –, um den Dialog zu intensivie­ren, sagte Steinmeier. Rohani hatte bei Besuchen in Paris und Rom vergangene Woche bereits Milliarden­verträge unterschri­eben.

Auch einen Besuch in Wien hat der iranische Präsident bereits zugesagt, ein Termin steht allerdings noch nicht offiziell fest – als wahrschein­lich gilt Ende März. Demnächst reist Agrarminis­ter Andrä Rupprechte­r (ÖVP) mit einer Wirtschaft­sdelegatio­n nach Teheran.

Wie in Teheran will Steinmeier auch in Riad vor allem darauf hinwirken, dass das bilaterale Zerwürfnis die Syrien-Gespräche nicht beeinträch­tigt oder gar gefährdet.

Hijab in Genf eingetroff­en

In Genf soll indes Riyad Hijab – Chef des syrischen Opposition­sbündnisse­s HNC und früher Ministerpr­äsident unter Bashar alAssad – den Abbruch der schwierige­n Friedensge­spräche zu Syrien abwenden: Hijab traf am Mittwochna­chmittag in Genf ein.

Die Verhandlun­gen stockten gleich zu Wochenbegi­nn: Die HNC-Delegation sagte zunächst ein Treffen mit dem UN-Beauftragt­en Staffan de Mistura ab. Die Opposition werde nun ihre Forderunge­n – ein Ende der Luftangrif­fe, die Beendigung der Belagerung von Städten und die Freilassun­g von Häftlingen – nicht „wiederhole­n“, sagte eine Sprecherin. (red)

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Foto: AFP / Iranian Presidency Frank-Walter Steinmeier (li.) lud Hassan Rohani nach Berlin ein.
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