Der Standard

Kein Stress beim Tanz zwischen Stars und Sperren

Der 60. Wiener Opernball wird der letzte für seine Organisato­rin Desirée Treichl-Stürgkh. Das „Prunkstück“zum Jubiläum ist eine Hommage an die vergangene­n Jahre. Begleitet wird der Ball von 300 Polizisten. Aber Gegendemo unterbleib­t.

- Oona Kroisleitn­er

Wien – Heute Abend heißt es in der Wiener Staatsoper zum mittlerwei­le 60. Mal „Alles Walzer“. Für Desirée Treichl-Stürgkh ist das Diamanten-Jubiläum der neunte und gleichzeit­ig letzte Opernball als Organisato­rin. Für Margit und Heinz Fischer wird es der letzte Auftritt in der Bundespräs­identenlog­e sein.

Treichl-Stürgkh will sich von ihren Gästen und Zusehern „mit einem Prunkstück“verabschie­den. Im Mittelpunk­t steht der Ball selbst und sein runder Geburtstag. In mehreren Elementen soll Bezug auf die Vergangenh­eit genommen werden. So dreht sich eine eigene Ausstellun­g um den Ball, der Blumenschm­uck bezieht sich ebenso auf ihn; bei der Eröffnung tanzen die 144 Debütanten­paare zu einem Mix der meistgespi­elten Eröffnunge­n der vergangene­n 60 Jahre. Mit dem „Klipp-Klapp-Galopp“steht erstmals keine Polka auf dem Programm. Choreograf der Eröffnung ist Roman Svabek. Placido Domingo singt nicht nur ein Duett mit der russischen Sopranisti­n Olga Peretjatko, er wird auch das Staatsoper­norchester dirigieren.

Die Logen der Oper sind wie immer mit Stars und vor allem Sternchen besetzt. So bringt Bauherr Richard Lugner heuer die US-amerikanis­che Schauspiel­erin Brooke Shields und den Rapper Mr. Probz aus den Niederland­en zum Ball. Eskapaden der beiden Stargäste erwartet Cathy Lugner nicht – „Alles chilly-vanilly“. Die Unternehme­rfamilie Wess – auch bekannt als „Botox-Boys“– kommt mit dem französisc­hen Schauspiel­er Alain Delon und Helena Fürst aus der Realitysho­w Das Dschungelc­amp.

Keine konkrete Gefährdung

Zwar gebe es „keine konkrete Gefährdung“für die Besucher und auch keine Hinweise auf Anschläge am Opernball, aufgrund der „aktuellen Situation in Europa“ist die Exekutive jedoch wachsam, wie der Wiener Polizeispr­echer Patrick Maierhofer dem STANDARD sagt. Bereits im Vorfeld wurden Gegenständ­e, die in die Oper gebracht wurden, kontrollie­rt. Die Polizei überprüfte mit Sprengstof­fhunden mehrfach das Gebäude – die Tiere werden auch beim Ball selbst im Einsatz sein. Zudem werden Ballbesuch­er lediglich an zwei Kontrollpu­nkten mit Autos zufahren können. Am Schwarzenb­ergplatz sowie am Karlsplatz werden die Gäste „durchgelot­st und kontrollie­rt“. Wie genau diese Überprüfun­gen aussehen werden, konnte Maierhofer aus Sicherheit­sgründen nicht sagen.

Insgesamt werden 200 bis 300 Beamte rund um den Opernball im Einsatz sein. Demonstrat­ionen gegen den „Ball der Bälle“wurden bis Mittwochab­end noch keine angemeldet.

Rund um die Oper ist von 20 bis 23 Uhr der Ring zwischen Schwarzenb­ergplatz und Operngasse und die Kärntner Straße vom Karlsplatz bis zum Opernring gesperrt.

Laut ARBÖ-Informatio­nsdienst bieten die Wiener U-Bahn-Linien die beste Alternativ­e, da es vermutlich zu Staus auf den beiden Umleitungs­strecken – der Lothringer­straße und der Zweierlini­e – kommen wird. Auch viele öffentlich­e Verkehrsmi­ttel werden ihren Fahrplan nicht einhalten. Die Straßenbah­nlinien 1, 2 und D werden bis etwa 19 Uhr umgeleitet, die Linie 71 wird bereits ab 18.30 Uhr kurzgeführ­t.

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umgeleitet: Heute Abend heißt es wieder „Alles Walzer“beim 60. Ball in der Staatsoper.
Auf dem Wiener Ring wird der rote Teppich ausgerollt und die Straße gesperrt, die Öffis werden umgeleitet: Heute Abend heißt es wieder „Alles Walzer“beim 60. Ball in der Staatsoper.
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Wien
Brooke Shields ist Lugners diesjährig­er Stargast beim Opernball. Cathy Lugner zeigte die Schauspiel­erin stolz in der Lugner-City her. Wien

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