Schnell „Akte X“schauen
Knapp zwei Wochen nach dem US-Start geht heute, Donnerstag, auch im ORF „Akte X“weiter. Traumquoten wie in den USA erwartet Serienchefin Andrea Bogad-Radatz zumindest für die erste Folge.
Wien – Die Quote stimmt. 16,2 Millionen waren am 24. Jänner neugierig genug, um in den USA nach den NFL Championships die erste von sechs neuen Folgen von Akte X sehen zu wollen. Zusammen mit digitalen Abrufen kommt der wiederbelebte Mysterydino gar auf sagenhafte 20 Millionen. Folge zwei in der Woche darauf fiel zwar deutlich ab, 9,7 „echte“Millionen waren immerhin dabei, als die gut gealterten Exagenten Scully und Mulder der ganz großen Weltverschwörung auf den Grund gehen und jetzt ganz schön feststecken.
Schon ab heute, Donnerstag, gehen im ORF die Ufos in die Luft: „Wir erwarten bei der ersten Folge großes Interesse“, sagt ORF-Serienchefin Andrea Bogad-Radatz. Der Österreich-Start, der mit jenem in den USA zeitnah erfolgt, ist ungewöhnlich. Free-TV-Sender stehen meist am Ende der Verwertungskette. Die Ausstrahlung erfolgt oft Monate nach der US-Premiere. Das könnte sich ändern. „Rasch auszustrahlen ist hier sehr notwendig“, sagt Bogad. „Viele würden sonst aus Neugierde im Internet schauen“, sagt Bogad zum STANDARD.
Der ORF sendet sogar noch vor ProSieben. Ein Deal macht das möglich: „Wir haben eine Vorausstrahlung ausgehandelt. Für den Werbefensterumsatz der ProSieben-Gruppe wäre es sogar ungünstig, wenn ORF und ProSieben zeitgleich senden.“ProSieben würde mehr Zuschauer an den ORF verlieren als gewinnen.
Das Bemühen, möglichst knapp an den Premieren der Herkunftsländer dran zu sein, ist letztlich auch eine Frage des Geldes. Für eine Primetime-Miniserie der obersten Liga mit zeitnahem Start sind dem Rechteinhaber – in dem Fall 20th Century Fox – mehr als 20.000 Euro pro Folge zu zahlen.
Die Bereitschaft zu investieren sei vorhanden, es fehle schlicht am passenden Angebot, sagt Bogad und spricht ein Dilemma an, das in Zeiten der großen Fernsehblase überraschen mag: „Wir wünschen uns mehr Mainstreamserien, bei denen sich das Investment rentieren würde.“Vorerst ist der Bedarf gesichert: Nach Akte X warten neue Folgen von Sherlock, danach die NBC-Krankenhausserie The Night Shift. pMehr „Akte X“: derStandard.at/Etat