Ex-Premier wird Minister
Der frühere französische Premier Jean-Marc Ayrault wird Nachfolger von Laurent Fabius als französischer Außenminister.
Paris – Der frühere französische Premier Jean-Marc Ayrault wird Nachfolger von Laurent Fabius im französischen Außenamt. Wie französische Medien am späten Donnerstagnachmittag unter Berufung auf informierte Kreise mitteilten, sollte der 66-jährige Sozialist am Abend im Zuge einer Regierungsumbildung von Präsident François Hollande als neuer Chefdiplomat vorgestellt werden.
Ayrault, der gut Deutsch spricht und als großer Verfechter einer engen Beziehung zu Berlin gilt, war zwischen Hollandes Amtsantritt im Mai 2012 und April 2014 Ministerpräsident. Als die Sozialisten dann bei Regionalwahlen schwere Verluste einfuhren, wurde er selbst Opfer einer Regierungsumbildung. Ihm folgte Innenminister Manuel Valls als Premier nach, der, anders als Ayrault, zum rechten Flügel der Partei zählt.
Valls ist noch immer eines der beliebtesten Regierungsmitglieder, in Umfragen liegt er deutlich vor Hollande. Daher wurde im Vorfeld der Regierungsumbildung darüber spekuliert, dass der Präsident den Konkurrenten aus der eigenen Partei durch einen Vertrauensmann ersetzen könnte. Davon, dass Hollande von dieser Möglichkeit Gebrauch machen würde, war am Donnerstagnachmittag aber keine Rede mehr. Auch Finanzminister Michael Sapin und Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sollten im Amt bleiben, wie vorab aus Regierungskreisen vermeldet wurde.
Die Chefin von Hollandes grünen Koalitionspartnern, Emanuelle Cosse, sollte den Berichten zufolge Ministerin für Wohnbau werden. (Reuters, red)