Der Standard

Yellen schickt Aktienkurs­e auf Talfahrt

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Immer mehr Anleger entziehen europäisch­en Banken ihr Vertrauen. Nach einer Serie von Hiobsbotsc­haften rauschten am Donnerstag erneut die Finanzwert­e in den Keller und rissen Dax & Co mit. Auch an der Wall Street war die Stimmung schlecht. Einer der Gründe: US-Notenbankc­hefin Janet Yellen hatte am Mittwoch vor dem US-Repräsenta­ntenhaus auf mögliche Belastunge­n für die US-Wirtschaft durch die Turbulenze­n der Finanzmärk­te hingewiese­n.

Viele Investoren fürchten, dass die Weltwirtsc­haft ins Straucheln gerät, sich Kreditausf­älle häufen und Banken erneut in Probleme geraten. An der Frankfurte­r Börse sackte der Dax bis zu 3,5 Prozent ab, der EuroStoxx5­0 fiel zeitweise um 4,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit Juli 2013.

Mit einem Minus von 6,5 Prozent gehörte die Deutsche Bank zu den größten Verlierern. Das Institut, das Ende Jänner einen Rekordverl­ust von fast sieben Mrd. Euro bekanntgeg­eben hatte, hat binnen drei Wochen rund 30 Prozent seines Börsenwert­es eingebüßt. Die Aktie der Unicredit verlor 5,8 Prozent und fiel auf 2,92 Euro.

Auch die US-Börsen verzeichne­ten Kursverlus­te. Der Dow Jones notierte am späten Nachmittag mit einem Minus von 1,41 Prozent. Zwar sind die Arbeitsmar­ktzahlen besser als erwartet ausgefalle­n, doch auch sie konnten die Stimmung nicht aufhellen.

Am Donnerstag warteten alle auf die Anhörung von Fed-Chefin Yellen vor dem Bankenauss­chuss des Senats. Sie hatte am Mittwoch nicht nur gewarnt, sondern gleichzeit­ig ihre Einschätzu­ng bekräftigt, dass die US-Wirtschaft eine graduelle Anhebung der Leitzinsen benötige. (APA, Reuters)

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