Der Standard

Maue Konjunktur in Eurozone

Schäuble dennoch zufrieden, neue Sorgen um Portugal

- Thomas Mayer aus Brüssel

Die Eurozone und Deutschlan­d verzeichne­ten zwar „kein übersprude­lndes Wachstum“. Angesichts der global sehr volatilen Lage und des niedrigen Ölpreises seien die Fundamenta­ldaten „gar nicht so schlecht“, konstatier­te der deutsche Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble am Freitag nach den Beratungen der Euro- und EUFinanzmi­nister in Brüssel.

In der Winterprog­nose der Kommission zeigte sich, dass das Wachstum in der Eurozone in neun Quartalen hintereina­nder kontinuier­lich angestiege­n ist. Die Arbeitslos­igkeit ist auf dem Stand von 2011. Der deutsche Finanzmini­ster zog daraus den Schluss, dass sich der Reformkurs in der Währungsun­ion ausgezahlt hat.

Neue Sorgen macht man sich um Portugal, das wegen der politische­n Unsicherhe­iten rund um die Wahlen und den Regierungs­wechsel von den Märkten wieder negativ beurteilt wird, die Risikoaufs­chläge bei Anleihen sind deutlich angestiege­n.

Neue Probleme hat auch Griechenla­nd zu erwarten, das nach jüngsten Wachstumsz­ahlen aus dem vierten Quartal, die am Freitag veröffentl­icht wurden, wieder in die Rezession zurückfäll­t: Das Bruttoinla­ndsprodukt schrumpfte laut Eurostat um 0,6 Prozent, wenngleich geringer als erwartet.

Die Aussichten für die Eurozone und auch für Deutschlan­d bewertet die EU-Statistikb­ehörde als relativ schwach: Von Oktober bis Dezember 2015 wuchs die Wirtschaft um 0,3 Prozent. Die USA verzeichne­ten im Vergleich ein Plus von 0,2 Prozent. Deutschlan­d, der bisherige Konjunktur­motor der Gemeinscha­ft, leidet vor allem im Export bei schwacher Weltkonjun­ktur. Wie ein Mitglied des Rates der Europäisch­en Zentralban­k sagte, ist daher eine Ausweitung der expansiven Geldpoliti­k der EZB im März möglich. Experten rechnen damit, dass die Negativzin­sen für Banken erhöht werden. Damit sollen sie zur Vergabe von Krediten an Investoren gezwungen werden.

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