Der Standard

Adler-Angriff auf Conwert bringt neuen Machtkampf

In der Immobilien­gesellscha­ft Conwert ist wieder der Bär los. Nach Aktionärsa­ufruhr, Vorstandsw­echsel und Erneuerung des Verwaltung­srats will nun der größte Einzelakti­onär, Adler, drei Verwaltung­sratsposte­n. Conwert warnt, der nächste Konflikt steht bevor

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Wien – Kaum ist die börsennoti­erte Immobilien­gesellscha­ft Conwert zur Ruhe gekommen, geht es schon wieder rund. Der im August (via Mountainpe­ak) eingestieg­ene deutsche Großaktion­är Adler Real Estate (22,4 Prozent) will drei von vier Verwaltung­sratsmitgl­iedern austausche­n und verlangt hiefür eine außerorden­tliche Hauptversa­mmlung.

Den Deutschen geht alles zu langsam bei den Wienern, sie verlangen etwa Kooperatio­nen auf dem deutschen Wohnungsma­rkt. Ihrem Wunsch nach einem Verwaltung­sratssitz sei die Conwert nie nachgekomm­en, darum wolle man nun („Wenn schon, denn schon“, so ein Sprecher) drei Sitze. Installier­en will Adler zwei eigene Vertrauens­leute und einen Berater von Conwert-Aktionär Petrus Advisers (6,1 Prozent).

Conwert lehnt „die feindselig­e Aktion“ab und warnt vor der „Beherrschu­ng“des Gremiums durch Minderheit­saktionäre.

Auch Verwaltung­srat Erich Kandler (er ist neu im Gremium und steht nicht auf der Abschussli­ste) ist „strikt gegen die Machtübern­ahme eines 20-ProzentAkt­ionärs“. Zumal Adler wirtschaft­lich schlechter dastehe als Konkurrent Conwert. Das räumt Adler-Sprecher Jörg Bretschnei­der selbst ein: „Die Bilanz spiegelt noch unser starkes Wachstum wider, aber künftig werden wir bessere Erträge liefern.“

75 Prozent der Stimmen braucht Adler für die Abwahl; er dürfte schon etliche Investoren hinter sich wissen. Auch PetrusAdvi­sers-Chef Klaus Umek. Dieser hält den Umbau im Verwaltung­srat für „unabwendba­r“und hätte ja auch selbst etwas davon.

Fortsetzun­g folgt sicher. (gra)

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